Schlafstörungen
Die Schlafqualität ist ein schlecht messbarer Wert, den Menschen individuell ganz unterschiedlich einschätzen. Doch wenn man schlechter schläft als gewöhnlich, dann fällt dies relativ rasch auf. Bei Depressionen entsteht dabei ein enormer Leidensdruck, denn mangelnder Schlaf verstärkt alle Symptome zusätzlich und raubt die Kraft, die eigentlich nötig ist, um sich um Therapie und positive Veränderungen im Alltag zu kümmern. Schlaftherapeuten haben viele Tipps, um diese Situation zu verbessern, aber die zugrundeliegende Depression muss dennoch behandelt werden.Besonders häufig beschreiben Patienten ewiges Gedankenkreisen und Probleme wälzen, ohne dabei irgendwie vorwärtszukommen. Wenn man abends im Bett liegt und alle Ablenkungen ausgeblendet sind, tritt dieses Phänomen besonders heftig zutage. Die Folge sind enorme Einschlafstörungen. Aber auch andere Elemente des Schlafes können durch Depressionen beeinflusst sein, zum Beispiel die Tiefe des Schlafes, die Häufigkeit und Intensität von Träumen und besonders auch unangenehme, ängstigende oder depressive Trauminhalte.
Wie unterscheidet man schlechten Schlaf von Schlafstörungen? Entscheidend ist vor allem der Leidensdruck und die Dauer des Problems. Wer über mehrere Wochen mindestens drei Mal pro Woche schlecht oder gar nicht schlafen kann, leidet an einer Schlafstörung.
Schmerzen
Depressive Menschen haben eine veränderte Schmerzwahrnehmung. Zum Beispiel nehmen sie Schmerz bewusster und intensiver wahr und spüren bei chronischen Schmerzen die Auswirkungen häufiger pro Tag. Auch hier setzt sich oft ein Teufelskreis in Bewegung, denn Schmerzen wirken sich auf die Stimmung aus und können so depressive Symptome verstärken. Der Weg zur Schmerzfreiheit besteht dann nicht aus Medikamenten, sondern führt meist über Entspannungsverfahren, Schmerztherapie und Psychotherapie in Richtung eines selbstbestimmteren Lebens.Da Schmerz kein organisches Phänomen, sondern eine Wahrnehmungsqualität des Gehirns ist, steht er in engem Zusammenhang mit unserer psychischen Verfassung. So können Depressionen und andere mentale Beschwerden dazu führen, dass psychosomatische Schmerzen entstehen: Reale Schmerzwahrnehmung, die auch mittels bildgebender Verfahren im Gehirn nachweisbar sind, die jedoch keine bestimmbare organische Ursache haben. Betroffene haben neben diesen Beschwerden noch mit dem Stigma zu kämpfen, "nur eingebildete" Symptome zu haben. Doch psychosomatische Erkrankungen sind sehr real und gehen mit einem hohen Leidensdruck einher.
Besonders heftig können psychosomatische Rückenbeschwerden sein. Doch wichtig ist dennoch immer, eine organische Ursache ausschließen zu können.