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Depressionen: Immer mehr Krankschreibungen in Deutschland

Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an Depressionen. Das Ergebnis einer Studie der Techniker Krankenkasse lautet: Berufstätige sind aufgrund dieser Diagnose im Schnitt 64 Tage lang arbeitsunfähig – Tendenz steigend.

Die Fehlzeiten in deutschen Unternehmen haben aufgrund von Depressionen deutlich zugenommen. Das Gesundheitsministerium schätzt, dass etwa vier Millionen Deutsche von der Krankheit betroffen sind.

Laut der Techniker Krankenkasse nahmen die Fehltage aufgrund von Depressionen zwischen 2000 und 2013 um fast 70 Prozent zu. Besonders stark betroffen sind Altenpfleger, Erzieher und Mitarbeiter in Call-Centern. Jeder Call-Center-Mitarbeiter war im Jahr 2013 durchschnittlich 2,8 Tage wegen Depressionen krankgeschrieben. Ähnlich verhält es sich bei Altenpflegern: Hier liegt die Zahl der Fehltage im Durchschnitt bei 2,5 Tagen. Auf Bundesebene liegt der Durchschnitt aufgrund einer Depressionserkrankung bei einem Fehltag pro Jahr.  

Dr. Thomas Grobe vom Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen wertete die Daten für die Techniker Krankenkasse aus: „Die Fehlzeiten unterscheiden sich zwischen den Geschlechtern. Frauen sind mit durchschnittlich 1,3 Tagen deutlich mehr aufgrund von Depressionen krankgeschrieben als Männer mit durchschnittlich 0,8 Tagen. Zudem nehmen die Fehlzeiten mit dem Alter deutlich zu. Erst ab dem 60. Lebensjahr sind die Werte wieder rückläufig.“

Ein Grund für die Zunahme der Krankschreibungen ist der offenere Umgang mit der Erkrankung – Depressionen sind kein Tabuthema mehr. Kranke schildern ihre Symptome ehrlicher, Ärzte schreiben weniger Verlegenheitsdiagnosen.

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