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Die Heilpflanze Arnika

Arnika zählt zu den klassischen pflanzlichen Mitteln der Homöopathie und wird äußerlich in Form von Cremes und Gels eingesetzt. Ihre Inhaltsstoffe gelten als entzündungshemmend. Wogegen hilft Arnika und wann sollte man die Heilpflanze lieber nicht anwenden?

Die Arnikapflanze

Die Heilpflanze Arnika, die in ihrer Form dem Gänseblümchen ähnelt, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Wie ihr lateinischer Name arnica montana bereits vermuten lässt, ist die gelbe, bis zu 60 Zentimeter große Blume auf den Bergwiesen Europas und Sibiriens zu Hause. Jedoch ist sie in ihrer wilden Form nur noch sehr selten zu finden. Sie steht unter Naturschutz und darf nicht gepflückt werden. Deshalb wird sie aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe als Arzneipflanze in Europa und Nordamerika eigens kultiviert.

Inhaltsstoffe der Arnikablüte

Die Arnikablüten enthalten sogenannte Sesquiterpenlactone , darunter die chemische Verbindung Helenalin. Helenalin ist ein natürlicher Entzündungshemmer, der die Bildung entzündungsauslösender Stoffe (Zytokine) unterdrückt. Neben Gerbstoffen und ätherischen Ölen  enthalten die Blüten Flavonoide, bekannt als sekundäre Pflanzenstoffe, die vor allem in Obst und Gemüse enthalten sind. Es wird vermutet, dass  diese ebenfalls entzündungshemmend sowie krebsvorbeugend, blutdrucksenkend und antibiotisch wirken. Allerdings sind deren positive Wirkungen auf den menschlichen Organismus noch nicht komplett erforscht.

Die Wirkungen von Arnika

Äußerlich als Creme, Tinktur, Salbe oder Gel angewendet, wirken die natürlichen Inhaltsstoffe der Arnikablüten bei Verstauchungen, Schwellungen, Blutergüssen, Muskelschmerzen und Prellungen schmerzlindern und begünstigen die Wundheilung.  In der plastischen Chirurgie werden Arnika-Salben beispielsweise nach Face-Lifts eingesetzt, damit Blutergüsse und Schwellung im Gesicht schneller abklingen. Ebenfalls kann Arnika bei oberflächlichen Venenentzündungen und  Entzündungen nach Insektenstichen angewendet werden.

Die Wirksamkeit von Arnikapräparaten ist wissenschaftlich mehrfach belegt. So erwiesen sich in einer Studie mit Probanden, die unter der entzündlichen Gelenkserkrankung Arthritis litten, Arnika-Gels, die direkt auf die betroffenen Körperregionen aufgetragen wurden, als genauso wirksam wie Ibuprofen-Gels.

Arnika in der Homöopathie

In der Homöopathie wird Arnika, hochverdünnt in Form von Globoli, auch innerlich gegen Zahnfleischentzündungen, nach körperlicher Überanstrengung, psychischen  und physischen Traumata, sowie nach der Geburt angewendet.

Oft werden homöopathische Mittel von Medizinern nicht ernst genommen. Doch eine Studie mit Marathonläufern, die das Mittel Arnika D30 vor und nach dem Marathon eingenommen hatten, konnte die positiven Wirkungen der Globuli gegen Muskelschmerzen nachweisen. Auch nach Sportverletzungen , wie zum Beispiel Zerrungen, soll Arnika in Kügelchenform den Heilungsprozess im Körper unterstützen.

Wann sollte man Arnika lieber meiden

Auf keinen Fall sollte man Arnika hoch dosiert oder unter eigener Anleitung anwenden. Aufgrund der teilweise toxisch wirkenden Inhaltsstoffe, könnte es zu Vergiftungserscheinung mit Übelkeit, Magen- und Kopfschmerzen, Schwindel sowie Herzrhythmusstörungen führen. Deshalb ist Arnika mit Ausnahme der homöopathischen Globuli auch während der Schwangerschaft  tabu. Wer eine Korbblütler-Allergie hat, sollte ebenfalls auf Arnikapräparate verzichten. Ansonsten können Hautausschläge und Ekzeme auftreten, die ebenfalls durch zu lange Anwendung von Arnikapräparaten hervorgerufen werden können. Von einer dauerhaften Anwendung von Arnika ist daher genauso abzuraten, wie vom Auftragen der Salben auf offene Wunden.

Auch bei pflanzlichen Arzneimitteln gilt: Eine richtige Dosierung ist das A und O. Lassen Sie sich also vor der Verwendung von Arnika-Produkten fachkundig von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.

Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information, erhebt dabei keinen Anspruch auf Richtigkeit und stell in keinem Fall eine Handlungsempfehlung dar.

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