Die Hopfenpflanze
Der Hopfen (lat. humulus lupulus) zählt zur Familie der Hanfgewächse. Die bis zu sechs bis acht Meter hohe Kletterpflanze ist in den gemäßigten Zonen Europas beheimatet, wird aber vor allem in Deutschland und Nordamerika angebaut. Die bayerische Hallertau gilt als das größte Hopfenanbaugebiet der Welt. Während der wilde Hopfen als sogenannte zweihäusige Pflanze in weiblicher und männlicher Form auftritt, sind für den kultivierten Anbau ausschließlich die weiblichen Pflanzen relevant. Nur sie bilden die grünen zapfenartigen Ähren, sogenannte Hopfendolden, aus, in denen konservierende und antibakterielle ätherische Öle, Harze und Bitterstoffe enthalten sind. Beim Bierbrauen sorgen diese für die Haltbarkeit und den herben Geschmack des Biers. Daneben wird den Inhaltsstoffen der Hopfenzapfen eine heilende Wirkung zugeschrieben. 2007 wurde Hopfen zur Arzneipflanze des Jahres gekürt.Hopfen als Heilmittel
Häufig wird Hopfen in Verbindung mit Baldrian gegen Schlafstörungen und Nervosität angewendet. Wie durch verschiedene Studien belegt wurde, ist die Einnahme von Hopfen-Baldrian-Präparaten eine wirksame pflanzliche Alternative zu chemischen Medikamenten. Es wird vermutet, dass die Hopfeninhaltsstoffe Humulon und Lupulon einen ähnlichen Effekt wie das köpereigene Schlafhormon Melatonin besitzen und daher dieselbe Wirkung entwickeln. Zum besseren Einschlafen ist es ebenfalls üblich ein Kissen mit getrockneten Hopfenzapfen unter das Kopfkissen zu legen, Hopfentee zu trinken oder ein Entspannungsbad mit Hopfen zu nehmen.Im Volksmund heißt es, Bier rege den Appetit an. Auch das ist auf den Hopfen zurückzuführen. Das Hopfenbitter wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd und hilft gegen Magen-Darm-Beschwerden. Aufgrund seiner antibiotischen und krampflösenden Eigenschaften wird der Hopfen zudem gegen Nieren und Blasen-Entzündungen eingesetzt.
Hopfen als Forschungsgegenstand
Ebenfalls wird er bei Wechseljahresbeschwerden angewendet. Der Hopfen enthält sogenannte Phytohormone, die dem weiblichen Hormon Östrogen ähneln. Diese sollen in den Wechseljahren hormonausgleichend wirken. Wissenschaftlich belegt ist diese positive Wirkung allerdings nicht.Das Potential der Hopfenpflanze ist bei weitem noch nicht vollständig erforscht. Auch die Krebsforschung beschäftigt sich mit der Wirkung von Hopfen. Es konnte bestätigt werden, dass das im Hopfen enthaltene Xanthohumol unter anderem gegen freie Radikale wirkt und das Wachstum von Tumorzellen hemmt. Die Substanz hat außerdem positive Wirkungen im Einsatz gegen Pilze, Bakterien und Viren sowie gegen Arteriosklerose, Diabetes und Osteoporose.
Hopfen sollte allerdings nicht in Eigenregie angewendet werden, sondern nur unter Anleitung eines Apothekers oder Arztes. Der Kontakt mit frischen Hopfenzapfen kann Kopfschmerzen, Bindehautentzündungen, Gelenkbeschwerden oder Übelkeit hervorrufen. Die Berührung von getrockneten Hopfenzapfen ist allerdings unbedenklich.