Magenschmerzen – mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten Darko Djurin auf Pixabay

Magenschmerzen – mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Magenschmerzen können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Häufig sind sie harmlos, doch in einigen Fällen können sie als Symptom einer schweren Erkrankung auftreten. Die stechenden Schmerzen im Oberbauch werden oft von Krämpfen oder weiteren Symptomen, wie Übelkeit, Durchfall oder Sodbrennen, begleitet.

Magenschleimhautentzündung

Eine Entzündung der Magenschleimhaut wird auch als Gastritis bezeichnet. Die Schleimhaut, die die innere Magenwand vor der aggressiven Magensäure schützt, ist in diesem Fall verletzt oder gereizt. So kann Magensäure auf die Magenwand treffen, was zu Schmerzen führt. Diese Verletzung oder Entzündung kann akut oder chronisch auftreten.

Symptome einer Gastritis

Starke Bauchschmerzen sowie stechende Schmerzen in der Magengegend sind die häufigsten und intensivsten Symptome einer Gastritis. Zusätzlich können weitere Symptome auftreten: Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen und ein unangenehmes Völlegefühl sind bei einer Gastritis oft zu beobachten. Treten diese Symptome ohne Vorwarnung und plötzlich auf, handelt es sich in den meisten Fällen um eine akute Gastritis. Die Symptome einer chronischen Entzündung der Magenschleimhaut sind weniger spezifisch. Die genannten Symptome treten in schwächerer Form und über einen längeren Zeitraum auf.

Ursachen einer Gastritis

Eine häufige Ursache für eine akut entzündete Magenschleimhaut ist die Überproduktion von Magensäure. Mitverantwortlich kann eine ungesunde Lebensweise sein: Regelmäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum können die Magenschleimhaut angreifen. Das Gleiche gilt für Kaffee, sehr scharfes Essen und einige Medikamente.

Auch bakterielle Infekte, beispielsweise Salmonelleninfektionen, können eine Gastritis verursachen. In diesen Fällen ist die Erkrankung, im Gegensatz zu den anderen Ursachen, ansteckend.

Eine chronische Gastritis hat andere Auslöser als die akute Form. Am häufigsten tritt die sogenannte "Typ-B-Gastritis" auf, deren Auslöser Bakterien sind. Helicobacter pylori – Bakterien können über den Speichel übertragen werden und sind äußerst widerstandsfähig. Daher sind sie eine der wenigen Bakterienarten, die in der aggressiven Magensäure überleben können. Die chronische Gastritis des Typs A und C ist äußerst selten.

Die Diagnose einer Gastritis erfolgt in der Regel zunächst über eine Anamnese und eine äußere Untersuchung. Im persönlichen Gespräch erfragt der Arzt die genauere Art, den Ort und die Häufigkeit der Schmerzen. Auch bestehende Erkrankungen fließen in seine erste Einschätzung mit ein. Bei der Untersuchung wird meistens der Bauch abgetastet und abgeklopft, um den genauen Schmerzpunkt und dessen Intensität zu identifizieren. Wird eine Gastritis vermutet, kann diese Diagnose nur mittels einer Magenspiegelung sicher bestätigt werden. Bei der Endoskopie wird meistens auch eine Gewebeprobe entnommen. So können beispielsweise Krebserkrankungen ausgeschlossen werden.

Behandlung einer Gastritis


Eine akute Gastritis kann mit Medikamenten in der Anfangsphase besonders gut behandelt werden. Dabei kommen vor allem Medikamente zum Einsatz, die eine Überproduktion von Magensäure verhindern. Auch Schmerzmittel können verschrieben werden. Dabei ist jedoch darauf zu achten, um welche Schmerzmittel es sich handelt. Präparate, die Acetylsalicylsäure enthalten, können die Magenschleimhaut sogar weiter schädigen. Besser geeignet sind schmerzlindernde Medikamente mit dem Wirkstoff Paracetamol.

Im Fall einer chronischen Gastritis werden Magensäureblocker häufig über einen längeren Zeitraum verschrieben. Ist ein Bakterium Auslöser der Gastritis, können Antibiotika verschrieben werden.

Entstehung und Behandlung eines Magengeschwürs

Magengeschwüre entstehen meist aus einer unbehandelten Gastritis. Die Magenschleimhaut ist angegriffen und hat durch den hohen Säurezufluss keine Chance, zu heilen. Durch die fortschreitende Schädigung kommt es zu einer tiefen Wunde in der Schleimhaut.
Symptome eines Magengeschwürs

Die Symptome eines Magengeschwürs ähneln denen der Gastritis. Starke Schmerzen im Oberbauch sind das häufigste Anzeichen. Bei einem Magengeschwür verschlimmern sich die Schmerzen meist beim oder kurz nach dem Essen. Einige Magengeschwüre verursachen jedoch auch keinerlei Beschwerden und werden nur durch Zufall bei Routineuntersuchungen entdeckt.

Wird ein aggressives Magengeschwür nicht behandelt, kann es zu ernsten Komplikationen kommen. Dies ist zwar selten, dafür aber umso gefährlicher. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Magendurchbruch kommen. Dabei vergrößert sich das Geschwür so stark, dass es die Magenwand durchbricht und Magensäure in den Bauchraum gelangen kann. Auch ein stark blutendes Magengeschwür kann lebensgefährlich werden. In beiden Fällen sollten Sie sofort ärztliche Hilfe aufsuchen.

Ursachen eines Magengeschwürs

Mehrere Faktoren können zur Entstehung eines Magengeschwürs beitragen: Ein Überschuss an Magensäure, psychische Faktoren und das Bakterium Helicobacter pylori sind die häufigsten Ursachen.

Eine dauerhafte Überproduktion von Magensäure greift mit der Zeit die Magenschleimhaut an und verursacht im ersten Schritt eine Gastritis. Wird diese nicht behandelt oder tritt sie häufiger auf, kann eine tiefe Wunde in der Schleimhaut entstehen und ein Magengeschwür entsteht. Auf die Bildung von Magensäure hat auch die Psyche einen Einfluss. Permanenter Stress kann ebenso wie Depressionen dafür sorgen, dass der Körper mehr Magensäure produziert. Auch die Magenbewegungen können durch psychische Ursachen beeinflusst werden. Zu viel oder zu wenig Bewegung der Muskulatur führt ebenfalls zu Schmerzen. Das Bakterium Helicobacter pylori ist resistent gegen Magensäure. In Verbindung mit bestimmten Medikamenten oder einer ungesunden Lebensweise kann es die Schleimhaut angreifen und so eine Entzündung verursachen, die sich schnell zum Magengeschwür entwickeln kann. Durch den Bakterienbefall ist die Schleimhaut anfälliger und kann sich weniger gut regenerieren.

Behandlung eines Magengeschwürs

Wird bei einer Magenspiegelung ein Magengeschwür festgestellt, kann sofort mit der gezielten Behandlung begonnen werden. Generell gilt: Je früher das Geschwür entdeckt wird, desto besser sind die Heilungsaussichten. Sind bereits Komplikationen aufgetreten, beispielsweise ein Magendurchbruch, dauert die Heilung deutlich länger.

Bei einer Besiedlung mit dem Bakterium Helicobacter pylori wird der Arzt zunächst Antibiotika verschreiben. Meistens werden zwei unterschiedliche Antibiotika eingesetzt, die über einen bestimmten Zeitraum eingenommen werden müssen. Um die Magensäure zu reduzieren, kommen säurehemmende Medikamente zum Einsatz. So kann die verletzte Schleimhaut heilen.

Operationen sind bei einem Magengeschwür nur noch selten notwendig. Lediglich bei sehr schweren Fällen, beispielsweise, wenn ein Teil des Magens entfernt werden muss, wird operiert. Auch wenn es zu einem Magendurchbruch kommen sollte, ist eine Operation zwingend erforderlich.

Andere Ursachen und Erkrankungen

Neben der Gastritis und dem Magengeschwür können auch weitere Erkrankungen zu Magenschmerzen führen.

Magenkrebs

Die genauen Ursachen und Auslöser eines Magenkrebses sind noch nicht abschließend erforscht. Tendenziell erkranken ältere Menschen häufiger an diesem aggressiven Tumor als junge Menschen. Das Durchschnittsalter, in dem Magenkrebs diagnostiziert wird, liegt bei über 70 Jahren. In den letzten Jahren ging die Zahl der Magenkrebsdiagnosen zurück.

Auch wenn die Auslöser nicht mit absoluter Sicherheit geklärt sind, gibt es einige Risikofaktoren, die die Entstehung eines Tumors im Magen begünstigen. Dazu zählen unter anderem Vorerkrankungen des Magens, wie eine chronische Gastritis, ein Magengeschwür oder eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Auch Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus, welches das Pfeiffer'sche Drüsenfieber auslöst, können das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken, signifikant erhöhen.

Die Ernährung und die individuelle Lebensweise haben ebenfalls einen Einfluss auf das persönliche Magenkrebsrisiko. Der Konsum großer Mengen verarbeiteter Fleischprodukte steht im Verdacht, das Risiko zu erhöhen. Eine pflanzliche Ernährung mit Obst und Gemüse verringert das Risiko eines Magentumors. Auch der Konsum von Alkohol und Zigaretten begünstigt die Entstehung eines Karzinoms im Magen.

Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse

Neben der Krebserkrankung des Magens kann auch eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse Schmerzen in der Magengegend verursachen. Die Bauchspeicheldrüse liegt im Oberbauch und ist verantwortlich für die Produktion von Verdauungssekreten, die in den Darm abgegeben werden, sowie für die Bildung von Hormonen. Sind diese Funktionen gestört, kann das unterschiedliche Beschwerden verursachen. Werden zu wenige oder zu viele Verdauungssekrete produziert, können beispielsweise nicht ausreichend Nährstoffe über die Darmschleimhaut aufgenommen werden.

Auch Diabetes geht mit einer Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse einher. In den Zellen der Bauchspeicheldrüse wird normalerweise Insulin produziert, welches dafür verantwortlich ist, dass Zucker aus dem Blut aufgenommen werden kann. Ist diese Funktion gestört, kann der Blutzuckerspiegel nicht mehr selbstständig reguliert werden.

Reizmagen

Im Gegensatz zu anderen Krankheitsbildern kann ein Reizmagen nicht eindeutig physisch diagnostiziert werden. Das Krankheitsbild ist unspezifisch und die Diagnose erfolgt meist durch den systematischen Ausschluss anderer Erkrankungen. Typische Beschwerden sind Schmerzen in Bauch und Magen, Völlegefühl und Unwohlsein. Die Symptome treten dauerhaft auf oder kehren häufig wieder, ohne dass eine Grunderkrankung wie eine Gastritis vorliegt.

Von einem Reizmagen sind rund 20 Prozent der Bevölkerung betroffen. Die Erkrankung ist nicht gefährlich, kann die Lebensqualität durch die wiederkehrenden Schmerzen jedoch stark beeinträchtigen. Da die Diagnose nicht einfach ist und nur durch das Ausschlussverfahren erfolgt, durchleben viele Betroffene einen jahrelangen Untersuchungsmarathon. Sind keine anderen Gründe für die Beschwerden erkennbar, wird die Diagnose „Reizmagen“ gestellt. Bei der Behandlung werden in erster Linie die Symptome behandelt. Magensäurehemmende Medikamente und Schmerzmittel wie Paracetamol können ebenso eingesetzt werden wie Hausmittel. Wärme und eine leichte Massage können die akuten Beschwerden lindern. Auch ein Tee mit Ingwer, Kamille, Melisse oder Kümmel wirkt häufig wohltuend. Langfristig hilft vielen Betroffenen eine Ernährungsumstellung. Diese geht einher mit dem Verzicht auf sehr scharfe, saure oder salzige Lebensmittel. Auch eine Einstellung des Alkohol-, Nikotin- und Kaffeekonsums kann bei einem Reizmagen helfen. Welche Lebensmittel besonders gut oder schlecht vertragen werden, ist bei jedem Betroffenen individuell. Experten empfehlen das Führen eines Ernährungs- und Schmerztagebuchs.

Werden über einen längeren Zeitraum die verzehrten Lebensmittel und die Beschwerden erfasst, erlaubt das Rückschlüsse auf mögliche Auslöser. Diese können dann in Zukunft gezielt gemieden werden.

Da auch die Psyche eine Rolle beim Reizmagen spielt, gehören ausreichend Bewegung, Entspannung und das Vermeiden von Stress zur Behandlung dazu. Regelmäßige Bewegung baut Stresshormone wie Adrenalin ab und unterstützt gleichzeitig die Magenbewegungen.

Ernährungsbedingte Ursachen

Leiden Sie vor allem in Verbindung mit der Nahrungsaufnahme unter Magenschmerzen, können auch Unverträglichkeiten oder Allergien der Auslöser sein. Die Laktose-, Fruktose- und Glutenunverträglichkeit sind besonders häufig. Haben Sie den Verdacht, dass eine solche Unverträglichkeit bei Ihnen vorliegt, können Sie das bei Ihrem Arzt testen lassen. Auch das konsequente Führen eines Ernährungstagebuchs ist in diesem Fall hilfreich. So können Sie selbst gut nachvollziehen, welche Lebensmittel Ihnen guttun und welche zu Schmerzen führen. Auch für Ihren Arzt oder Allergologen ist ein detailliertes Ernährungstagebuch eine wertvolle Hilfe bei einer Diagnose.

Neben Unverträglichkeiten können auch die Portionsgröße und das eigene Essverhalten zu Magenschmerzen führen. Durch sehr süße, fettige, salzige, würzige oder scharfe Lebensmittel wird die Produktion von Magensäure gesteigert. Zudem muss der Magen stärker arbeiten, um die Nahrung zu verdauen, was ebenfalls Schmerzen verursachen kann. Verstärkt wird dieser Effekt noch durch große Portionen. Besser verdaulich sind mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt. Gründliches Kauen erleichtert Ihrem gesamten Verdauungstrakt zudem die Arbeit.

Stress kann auf den Magen schlagen

Stress kann auf den Magen schlagen. Nicht nur in Form von Magenschmerzen. Auch Übelkeit, Appetitlosigkeit und Durchfall können aufgrund psychischer Belastungen auftreten. Durch die stressbedingte, verminderte Durchblutung des Verdauungstrakts bildet die Magenschleimhaut weniger Schleim und wird dadurch anfälliger für die aggressive Magensäure. Bei kurzfristigen Beschwerden können Magensäurehemmer helfen. Langfristig ist es empfehlenswert, etwas gegen die Ursache, den Stress selbst, zu unternehmen.

Hausmittel zur Linderung und Vorbeugung von Magenschmerzen

Neben Magensäureblockern und Schmerzmitteln können auch Hausmittel gegen akute Magenschmerzen helfen. Eine warme Wärmflasche lindert besonders starke Krämpfe. Ein Tee aus Kamille oder Ingwer wirkt beruhigend auf die angegriffene Schleimhaut. Auch Kartoffelsaft hat sich bereits als wohltuend erwiesen. Leinsamen, Zwieback oder Bananen sind magenfreundliche Sattmacher, die die Schmerzen lindern können und helfen, die überschüssige Magensäure zu reduzieren.

Was ist eine magenfreundliche Ernährung

Eine langfristige Ernährungsumstellung hilft sowohl bei einer akuten als auch bei einer chronischen Gastritis. Der Verzicht auf Alkohol, Zigaretten und Kaffee ist jedoch nur der erste Schritt. Auch auf sehr scharfe und saure Lebensmittel sollten Betroffene lieber verzichten. Schon starkes Würzen der Speisen kann die Produktion von Magensäure anregen und zu erneuten Beschwerden führen. Fettige Lebensmittel haben den gleichen Effekt.

Wer anfällig für Magenschmerzen ist, sollte zudem auf sehr kalte Getränke verzichten.

Um Magenschmerzen und Sodbrennen nach dem Essen zu vermeiden, ist es in der Regel besser, mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Ausgiebiges Kauen unterstützt zudem die Verdauung und der Magen benötigt weniger Säure.

Stress im Alltag reduzieren – gut für Körper und Seele

Stress kann krank machen. Regelmäßiger Stressabbau durch Bewegung, Sport und Entspannungsphasen ist daher wichtig für die gesamte Gesundheit. Wenn Sie bereits unter Bauch- oder Magenschmerzen leiden, achten Sie darauf, mit sanften Sporteinheiten zu beginnen, die Ihren Bauchraum nicht zusätzlich belasten. Falls Sie sich für Yoga entscheiden, sollten Sie bei Magenschmerzen auf die Umkehrhaltungen verzichten. Neben einem Sportprogramm kann auch die Ausübung eines Hobbys Stress reduzieren und sich langfristig förderlich auf die Gesundheit auswirken. Je ausgeglichener und entspannter die Psyche, desto besser geht es auch dem gesamten Körper.
 

Die Redaktion empfiehlt

  • 1
  • 2
  • 3