Definition des Metabolischen Syndroms
Nachdem viele Jahre lang unterschiedlichste Bezeichnungen kursierten, hat man sich seit einigen Jahren endlich zumindest soweit geeinigt, dass mit diesem „Syndrom“ ein Zusammentreffen von definierten Risikofaktoren beschrieben wird. Dazu zählen die bauchbetonte Fettsucht, Stoffwechselstörungen wie niedriges HDL-Cholesterin und erhöhte Triglyceride, ein gestörter Blutzuckerstoffwechsel und erhöhter Bluttdruck.Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über eine heute weltweit akzeptierte Definition des Metabolischen Syndroms. Sind drei dieser fünf Kriterien erfüllt, besteht ein Metabolisches Syndrom.
Verheerende Folgen
Jeder der genannten Faktoren stellt schon für sich einen Risikofaktor dar. Treffen nun aber mehrere zusammen, diagnostiziert man also ein Metabolisches Syndrom, sind die Folgen verheerend. Denn das Zusammentreffen geht nahezu automatisch einher mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und periphere Durchblutungsstörungen aber auch für eine Zuckerkrankheit.Da stellt sich natürlich die Frage: Wie behandelt man ein Metabolisches Syndrom? Der wirksamste Weg besteht in einer Umstellung des Lebensstils mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität.
Mittelmeerküche als erfolgreiche Therapie
Insbesondere mediterrane Kost soll dabei vor dem Metabolischen Syndrom schützen. Sie enthält viele ungesättigte Fettsäuren, ist aber nicht besonders fettarm. Eine Studie hat darum jetzt die Auswirkungen bei der Mittelmeerdiät und einer fetteinsparenden Diät gegenübergestellt.Die Untersuchung wurde an 1.200 älteren Menschen mit hohem Herz-Kreislauf-Risiko durchgeführt. Etwa 60 Prozent litten unter einem metabolischen Syndrom. Über ein Jahr erhielten die Teilnehmer in zwei Gruppen entweder eine mediterrane Diät (faserreiche Kost, Obst, Gemüse, mäßiger Fisch- und Alkoholkonsum, wenig Molkereiprodukte, Fleisch sowie Süßigkeiten) ergänzt durch einen Liter natives Olivenöl pro Woche, die gleiche Kost plus 30 Gramm gemischte Nüsse am Tag oder eine fettarme Diät.
Nach zwölf Monaten zeigte sich, dass sich das metabolische Syndrom in der Olivenölgruppe um knapp 7 Prozent verringert hat. Bei den zusätzlichen Nuss-Essern sank die Häufigkeit des metabolischen Syndroms sogar um 14 Prozent. Bei der fettarmen Diät war dagegen nur ein Rückgang des metabolischen Syndroms von 2 Prozent zu verzeichnen.
Offenbar bietet also die Mittelmeerküche – angereichert durch Nüsse und Olivenöl – ein wirksames Instrument gegen gefährliche Stoffwechselveränderungen.
Zur Person
Prof. Dr. med. Curt Diehm zählt zu den führenden Medizinern im Südwesten Deutschlands, er ist Autor zahlreicher Fach- und Patientenbücher und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin. Seit Mitte 2014 leitet er als Ärztlicher Direktor die renommierte Max Grundig Klinik in Bühl. Alle Beiträge dieser Serie zum Nachlesen unter www.max-grundig-klinik.de.