(djd-p). Eine Grippeimpfung ist nicht nur für ältere Menschen und solche mit Grunderkrankungen sinnvoll. Auch ohne erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf kann die Impfung den Gesundheitsschutz jedes Einzelnen verbessern und auch den Schutz all derjenigen, mit denen man in Kontakt ist, wie Familienangehörige, Freunde, Kollegen. Sie trägt außerdem zum Schutz der Gemeinschaft bei.
Die
Grippe ist eine ernsthafte Erkrankung und kann sogar gefährlich werden - allerdings nicht für jeden gleichermaßen. Wer älter ist, Grunderkrankungen oder ein geschwächtes
Immunsystem hat, ist deutlich stärker gefährdet für einen schweren Krankheitsverlauf, Komplikationen und Folgeerkrankungen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb die Grippeimpfung für: - Menschen ab 60 Jahren
- Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
- Personen mit Grunderkrankungen wie Diabetes, chronischen Atemwegserkrankungen (COPD), Herz-Kreislauf-Krankheiten, Leber- oder Nierenleiden, Multipler Sklerose oder Immunschwäche (z.B. HIV)
- Schwangere ab dem 4. Schwangerschaftsmonat
- Personen, die aus beruflichen Gründen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko tragen, zum Beispiel medizinisches Personal oder Menschen mit vielen Kontakten am Arbeitsplatz
- Menschen, die andere pflegen und diese anstecken könnten
Wer hierzu zählt, sollte sich unbedingt vor der Grippe schützen und die Impfung wahrnehmen.
Gemeinschaftsschutz durch Grippeimpfung aufbauen
Neben dem individuellen Schutz für Personen mit erhöhtem Risiko erfüllt die Grippeimpfung einen weiteren Zweck: Sie hilft, einen Gemeinschaftsschutz aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Denn je weniger Menschen anfällig für eine Ansteckung mit Grippeviren sind, desto weniger können Personen in ihrem Umfeld infizieren.
Grundsätzlich kann daher jeder dazu beitragen, das Leben seiner Lieben sicherer vor der Grippe zu machen: Wer sich impfen lässt, schützt damit etwa die Großeltern, die die Enkel hüten, das Baby der Nachbarn, die schwangere Schwester oder den Kollegen mit einer Grunderkrankung. Die Grippeimpfung sollte daher zur regelmäßigen, jährlichen Vorsorgemaßnahme werden, die dazu beiträgt, dass alle, die einem wichtig sind, gesund bleiben.
Jeder möchte, dass seine Lieben gesund bleiben. Mit einer Grippeimpfung kann man selbst dazu beitragen. (©djd/Sanofi/Getty Images/filadendron)
Impfung am besten zwischen Oktober und Mitte Dezember
Um den Schutz rechtzeitig vor der Grippesaison aufzubauen, ist ein Impftermin zwischen Oktober und Mitte Dezember optimal. Aber auch jede spätere Impfung bis ins Frühjahr hinein ist noch sinnvoll, denn die Grippesaison kann sich bis in den April ziehen. Bei Bedarf kann der Grippeschutz gleichzeitig mit einer Covid-19-Impfung erfolgen. So lässt sich mit einem Termin beiden schweren Erkrankungen vorbeugen.
Steigende Zahl von Grippeinfektionen erwartet
Dieses Jahr könnte die Grippeimpfung besonders wichtig werden. Fachleute erwarten, dass es in der kommenden Wintersaison zu einer stark steigenden Zahl von Infektionen oder sogar einer schweren Grippewelle kommen könnte. Ein Grund dafür: Durch den weitgehenden Wegfall der Corona-Maßnahmen, beispielsweise das Tragen einer Maske, gibt es wieder mehr Übertragungsmöglichkeiten. Außerdem gab es in den vergangenen zwei Jahren aufgrund der Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie kaum Kontakt mit Grippeviren und daher nur wenige Infektionen. Deshalb ist das Immunsystem nicht mehr gut auf diese Krankheitserreger vorbereitet. In Australien, wo der Winter im Juni begann, kam es bereits zu einer schweren Grippewelle - ein mögliches Vorzeichen für die hiesige kalte Jahreszeit.