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So kann man im Alter Thrombose vorbeugen

Vielen jungen Menschen ist Thrombose unbekannt. „Das ist doch ein Problem, das Oma hat. Mich betrifft es also noch lange nicht“, lautet das voreilige Resümee. Tatsächlich beginnt die Thrombosevorsorge erst dann, wenn man sie hat. Vielen ist dabei nicht bewusst, dass Thrombose keine altersbedingte Erkrankung ist, sondern jeden, selbst Jugendliche, betreffen kann.

Was ist Thrombose?

Eine Thrombose entsteht, wenn sich in einer Vene ein Blutgerinnsel bildet, ein sogenannter Thrombus, der diese teils oder auch gänzlich verstopft. Ein Thrombus entsteht zumeist an der äußeren Schicht der Gefäßwand. Hierauf reagiert die Vene mit einem Blutgerinnungsvorgang, an dem vornehmlich Thrombozyten im Blut beteiligt sind. Diese lagern sich an der defekten Stelle an, wodurch ein immer größer werdender Blutklumpen entsteht. Sind im Körper nicht mehr ausreichend abbauende Stoffe vorhanden, entsteht ein Thrombus, der den Blutfluss erheblich stören kann. Von dem Patienten bleibt dieser Vorgang zunächst unbemerkt bis große Schmerzen eintreten, die einen Gang zum Arzt erforderlich machen. Thrombosen können lebensgefährlich werden. Denn löst sich ein größerer Klumpen geronnenes Blut ab und gelangt mit dem Blutstrom ins Herz, kann eine Lungenembolie entstehen, die tödlich verlaufen kann.

Wer ist besonders gefährdet?

Es gibt für Thrombose klare Risikogruppen. Neben der alters- und vererbungsbedingten Thrombose kann die Krankheit auch bei Menschen vorkommen, die die meiste Zeit in einer bestimmten Körperhaltung verbringen, sich ungesund ernähren, rauchen, Hormone (z.B. die Pille) einnehmen und sich unzureichend Bewegen. Auch nach chirurgischen Eingriffen und bei Schwangeren ist ein erhöhtes Thromboserisiko vorhanden. Doch im Gegensatz zu den vorher genannten Gruppen, stehen diese unter ärztlicher Beobachtung. Bei allen anderen Risikopatienten scheinen Schmerzen, aber auch eine Lungenembolie, wie aus dem Nichts zu kommen.

Schwer erkennbar

Thrombose ist schwer erkennbar. Bereits leichte Schwellungen oder eine blaue Verfärbung der Venen können auf ein Blutgerinnsel andeuten. Manche Patienten berichten von einem punktuellen Drückgefühl oder stechenden Schmerzen. Doch oftmals wird eine Thrombose erst erkannt, wenn sie schon zu einer ernst zunehmenden Gesundheitsgefährdung herangewachsen ist.

Wie betreibt man effektive Thrombose-Vorsorge?

Zunächst einmal ist, wie bei allen Vorsorgemaßnahmen, Eigeninitiative gefragt. Man sollte sich einmal in einer ruhigen Minute seine Beine genauer ansehen und abtasten. Hat man den Verdacht auf Thrombose, kann man in einem Selbsttest erste Erkenntnisse sammeln. Dazu umfasst man den Unterschenkel mit beiden Händen in Höhe der Wade und drückt fest zu. Verspürt man einen Schmerz, ist eine Thrombose wahrscheinlich. Ein Besuch beim Arzt ist wichtig und sollte umgehend angegangen werden.

Natürlich gibt es im Falle der Thrombose weitere Möglichkeiten, effektiv Vorsorge zu betreiben. Vom regelmäßigen Abtasten beim Arzt bis hin zur alljährlichen Blutprobe gibt es unterschiedliche Untersuchungsarten. Bei der Blutprobe können im Rahmen speziell entwickelter Algorithmen das persönliche Thrombose-Risiko eines Menschen ermittelt werden. Diese kann auch im Falle zur verabreichender Medikamente oder Hormone Anhaltspunkte über die Verträglichkeit im Hinblick auf die Thrombosebildung geben.

Neben den ärztlichen Vorsorgemaßnahmen bleibt es jedem selbst überlassen, noch weiter einem Thromboserisiko entgegenzuwirken. Dabei sollte man beispielsweise langes Stehen, Sitzen und Liegen vermeiden. Bei längeren Reisen sollten erforderliche Maßnahmen, wie die Mitnahme von ausreichend Flüssigkeit, Thrombosestrümpfen und die eventuelle Verabreichung einer Antithrombosespritze angedacht werden. Das ausreichende Trinken ist im Übrigen für eine Thromboseprophylaxe ganz allgemein wichtig. Das Reduzieren von Übergewicht wirkt ebenfalls prophylaktisch. Auch für Raucher ist es ratsam, sich die Zigarette abzugewöhnen, ganz besonders dann, wenn es in der Familie bereits Thrombosefälle gegeben hat. 

 

Quelle:

Cornelia Fischer-Börold, Friederike Krumme,  Venenleiden - Beschwerden erkennen, lindern, vorbeugen, schlütersche Verlag, Hamburg, 2008, S. 33 - 39

 

 

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