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Asbest in der Wohnung – ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko?

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Für viele Industriezweige war Asbest aufgrund seiner feuerhemmenden Eigenschaften jahrzehntelang unverzichtbar. Die Gesundheitsgefahren, die von Asbest ausgehen, sind seit langem bekannt. Dennoch wurden Herstellung und Verwendung erst vor relativ kurzer Zeit verboten. Doch welche Gefahren birgt Asbest und wann ist die Gefährdung am größten?
Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) 519Der Begriff Asbest leitet sich vom altgriechischen Wort „asbestos“ ab, was „dauerhaft“ oder „beständig“ bedeutet und auf eine charakteristische Eigenschaft des Stoffes hinweist. Unter diesem Namen werden in der Natur vorkommende faserige Silikatminerale mit einem Durchmesser von bis zu zwei Mikrometern zusammengefasst. Mehr als 3.000 verschiedene Produkte enthalten Asbest, viele davon sind noch in Gebäuden zu finden. Obwohl die Herstellung und Verwendung von Asbest in Deutschland seit 1993 verboten ist, gibt es bisher keine gesetzliche Verpflichtung zur Sanierung asbesthaltiger Gebäude.

Freigesetzte Fasern entwickeln ein Gesundheitsrisiko

Die Gefährdung durch Asbest entsteht, wenn bei Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten Fasern in die Luft gelangen und diese eingeatmet werden. Grundsätzlich wird zwischen schwach gebundenen Asbestprodukten, wie zum Beispiel Asbestpappe, und fest gebundenen Asbestprodukten, wie beispielsweise Asbestzement, unterschieden. Schwach gebundene Asbestprodukte sind besonders gefährlich, da die Fasern leicht als feiner Staub freigesetzt werden können. In den Bundesländern gelten für diese Produkte spezielle Asbestrichtlinien und gemäß Gefahrstoffverordnung muss die Sanierung von qualifizierten Fachbetrieben durchgeführt werden.

Auch bei geringen Asbestkonzentrationen, wie sie zum Beispiel in Putzen vorkommen können, können durch stauberzeugende Tätigkeiten, wie schleifen, abklopfen oder kugelstrahlen, hohe Faserkonzentrationen entstehen. Daher ist es wichtig, die Staubentwicklung in allen Arbeitsphasen bis hin zur Entsorgung zu vermeiden. Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) 519 legen fest, welche Schutzmaßnahmen bei Arbeiten mit asbesthaltigen Materialien zu treffen sind, um Mensch und Umwelt zu schützen.

Wie kann auf Asbest getestet werden?

Das Vorhandensein von Asbest in der Luft kann durch eine spezielle Raumluftuntersuchung festgestellt werden. Dabei wird ein Probenahmegerät für einige Stunden in den betroffenen Raum gestellt, die Luft angesaugt und durch einen Filter geleitet. Dieser Filter wird dann im Labor auf mögliche Asbestrückstände untersucht. Eine einfachere Methode besteht darin, den im Raum vorhandenen Staub mit einem Klebeband aufzufangen und im Labor auf Asbestspuren untersuchen zu lassen.

Ein Asbesttest ist immer dann sinnvoll, wenn Arbeiten in den eigenen vier Wänden anstehen, bei denen alte Mauern, Dachpappe, Isoliermaterial, Putz oder ähnliche Stoffe, die häufig Asbest enthalten, zu bearbeiten sind. Heutzutage müssen für eine Untersuchung nicht die kostenintensiven Leistungen einer Spezialfirma in Anspruch genommen werden. Ohne bestimmte Vorkenntnisse kann ein Asbest Test zu Hause in Eigenregie durchgeführt werden. Um die Analyse kümmert sich dann ein Prüflabor und die Ergebnisse werden online zur Verfügung gestellt. Auf Wunsch wird der Prüfbericht auch per Post übermittelt.

Diese Risiken können für die Gesundheit entstehen

Das Einatmen von Asbestfasern kann je nach Konzentration und Dauer der Exposition zu einer chronischen Entzündung der Atemwege und der Lunge, der Asbestose, führen. Diese Erkrankung ist seit 1936 als Berufskrankheit anerkannt, und auch heute noch sind viele berufsbedingte Todesfälle auf Asbest zurückzuführen.

Die Fasern haben die Fähigkeit, tief in die Lunge vorzudringen und sich in benachbarten Geweben und Organen festzusetzen, wo sie nach ungefähr 30 Jahren Tumore wie Lungen- oder Rippenfellkrebs auslösen können. Laut statistischen Erhebungen waren im Jahr 2017 noch 63 % aller berufsbedingten Todesfälle in Deutschland auf den Umgang mit Asbest zurückzuführen. Im Zeitraum von 1994 bis 2017 wurden mehr als 34.000 Todesfälle durch asbestbedingte Berufskrankheiten registriert.
 

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