Auch in waldfernen Grundstücken kommen Zecken vor. Das ist das Ergebnis einer Pilotstudie der Universität Hohenheim unter Leitung der Parasitologin Prof. Dr. Ute Mackenstedt.
Seit Anfang August 2014 suchten die Wissenschaftler zweimal im Monat rund 60 Gärten im Großraum Stuttgart mit großen weißen Tüchern, die sie über Rasen, Rabatte und Hecken zogen, nach Zecken ab. Es zeigte sich, dass in jedem Garten ausnahmslos Zecken vorhanden waren.
„Manchmal ist auch nur ein einzelner Busch betroffen. Dafür sind aber selbst Gärten betroffen, die sehr gepflegt und mehrere 100 Meter vom Wald entfernt sind“, berichtet Dr. Mackenstedt. Sie rät: „Gartenbesucher sollten sich nach einem Gartenaufenthalt auf Zecken absuchen und vor allem in Süd- und Mitteldeutschland auch impfen lassen.“ Denn Zecken seien das ganze Jahr über aktiv und unberechenbar.
Verantwortlich für die Verbreitung der Zecken in heimische Gärten seien Wild- und Haustiere. „Wir fanden Zeckenarten, die hauptsächlich von Vögeln verbreitet werden. Andere legen an Rehe und Füchse geheftet auch weite Strecken zurück“, erklärt die Forschungsleiterin.
Für künftige Studien sucht die Wissenschaftlerin noch weitere Gartenbesitzer, die ihr Grundstück zweimal im Monat für eine Untersuchung zur Verfügung stellen.
Durch einen Zeckenbiss kann das FSME-Virus vom Tier auf den Mensch übertragen werden. Das Virus löst eine Hirnhautentzündung aus, die zu Koordinationsstörungen, Lähmungen, Sprach- und Bewusstseinsstörungen, in schlimmen Fällen auch zum Tod führen kann. Auch die Infektionskrankheit Borreliose ist oft Folge eines Zeckenbisses.
Weitere Informationen zu den Themen Zeckenbiss und Zeckenschutz finden Sie hier:
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- Studie belegt: Zecken sind in jedem Garten
Eine Studie der Universität Hohenheim belegt: Zecken sind nicht nur ausschließlich in Waldgebieten zu Hause, sondern krabbeln auch durch waldferne Gärten.