Lungenärzte warnen vor E-Zigaretten
Mit deutlichen Worten haben führende Lungenfachärzte auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) erst kürzlich erneut vor E-Zigaretten gewarnt. Es sei nicht nachgewiesen, dass E-Zigaretten – wie oft behauptet – die Entwöhnung von der Zigarette erleichtere. Vielmehr berge das „Dampfen“ eigene, zusätzliche Gesundheitsrisiken, hieß es.Dazu zitierten die Ärzte eine aktuelle Metaanalyse mit Daten von „Dampfern“ aus den USA, Großbritannien und Frankreich, die ergeben hat, dass sich durch E-Zigaretten das Rückfallrisiko ehemaliger Raucher sogar verdoppelt. Erfolgreiche Nichtraucher werden so zu Dampfern und nicht selten sogar zu „Doppel-Nutzern“, die zusätzlich auch wieder normale Zigaretten rauchen.
Deutlich mehr Raucher im Krankenhaus
Nahezu zeitgleich hat das Statistische Bundesamt neue, erschreckende Zahlen bekanntgegeben. Sie belegen, dass in Deutschland immer mehr Menschen wegen Lungenkrebs und anderer für Raucher typische Erkrankungen in Kliniken behandelt werden müssen. Insgesamt stieg die Zahl vollstationärer Behandlungen im Laufe der vergangenen zehn Jahr um erschreckende 18 Prozent. Bei Frauen stieg das Risiko, an Lungen- oder Bronchialkrebs zu sterben in den vergangenen zehn Jahren sogar um 24 Prozent. Lungen- und Bronchialkrebs ist heute die dritthäufigste Todesursache in Deutschland.COPD – In „Raucher-Regionen“ besonders häufig
Auch die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD ist eine typische Folge des Rauchens. Das belegt einmal mehr eine weitere, aktuelle Untersuchung einer namhaften Krankenkasse. Sie belegt anhand von Daten des Statistischen Bundesamtes: In Regionen, in denen besonders viel geraucht wird, liegt auch der Anteil an COPD-Erkrankten klar über dem Durchschnitt.COPD ist eine schwere, entzündliche Erkrankung der Lunge, die durch Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot gekennzeichnet ist. Die Erkrankung ist nicht heilbar.
Hören Sie auf!
Insgesamt rauchen heute in Deutschland noch jeder vierte Mann und jede fünfte Frau. Sollten Sie dazu gehören, habe ich nur eine Bitte an Sie: Hören Sie so bald wie möglich damit auf. Ihr Arzt ist Ihnen dabei gern behilflich. Sprechen Sie ihn einfach an. Es gibt zahlreiche Hilfsmöglichkeiten und -mittel, die Ihnen den Rauchausstieg erleichtern können. Sie müssen nur den ersten Schritt gehen.Zur Person
Prof. Dr. med. Curt Diehm zählt zu den führenden Medizinern im Südwesten Deutschlands, er ist Autor zahlreicher Fach- und Patientenbücher und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin. Seit Mitte 2014 leitet er als Ärztlicher Direktor die renommierte Max Grundig Klinik in Bühl. Alle Beiträge dieser Serie zum Nachlesen unter www.max-grundig-klinik.de.