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Gesund mit Diehm

Darmkrebs – Vorsorge ist überlebenswichtig

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Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten. Doch die gute Nachricht lautet: rechtzeitig erkannt, bestehen inzwischen gute Heilungschancen. Informationen rund um den menschlichen Körper und die Gesundheit – erklärt von Prof. Dr. Curt Diehm.
Darmkrebs – wie jede Krebsdiagnose löst auch diese bei den Betroffenen zuerst einmal eine Schock-Reaktion aus. Allein in Deutschland erkranken jährlich über 60.000 Menschen daran. Über 25.000 sterben an den Folgen. Glücklicherweise nehmen die Todesfallzahlen seit einigen Jahren jedoch ab, denn inzwischen hat sich rumgesprochen, dass eine frühzeitige Erkennung Leben rettet. Doch es könnten noch viel mehr Todesfälle vermieden werden.

Was ist Darmkrebs

Anders als andere Krebsarten entsteht Darmkrebs aus Polypen, die lange gutartig sind, bevor sie zu Krebs entarten. Das ist auch der Grund, warum Darmkrebs lange Zeit keine Symptome verursacht. Treten dann die typischen Beschwerden wie Schmerzen im Bauch oder sichtbares Blut im Stuhl auf, ist es meistens zu spät für eine Behandlung. Inzwischen geht man davon aus, dass er rund zehn Jahre dauert, bis aus den gutartigen Polypen ein bösartiger Krebs wird. Ein Zeitraum, der für eine frühzeitige und damit erfolgreiche Behandlung genutzt werden kann.

Darum haben die Kassen auch bereits vor einigen Jahren beschlossen, regelmäßig die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen – das sogenannte Darmkrebs-Screening – zu übernehmen. Neben Darmspiegelungen zählen dazu auch Stuhltests, mit denen frühzeitig unsichtbares Blut im Stuhl nachgewiesen werden kann.

Achtung: immer mehr Jüngere betroffen

Allerdings werden diese Vorsorgeuntersuchungen nur für die bisher besonders betroffene Altersgruppe – Männer und Frauen ab 50 – von den Kassen bezahlt. Für Aufsehen sorgte darum eine Studie, die im Journal of the National Cancer Institut in den USA veröffentlicht wurde. Demnach wird Darmkrebs in den USA bei älteren Menschen immer seltener, während er bei jungen Erwachsenen dramatisch zunimmt.

Die Abnahme bei älteren Menschen erklären Studienautoren primär mit den auch in den USA üblichen Screenings, die in einer deutliche Zunahme der Früherkennung und erfolgreicher Behandlung resultierten. Sorge bereiten dagegen Zahlen, die auch durch eine Auswertung des nationalen Krebsregisters gestützt werden. Demnach steigt gerade bei den jüngeren US-Amerikanern die Zahl der Darmkrebspatienten seit einigen Jahren stetig an. So haben heute die nach 1990 Geborenen laut der Studie ein doppelt so hohes Darmkrebsrisiko wie ihre Eltern.

Lassen Sie sich testen

Darum abschließend mein dringender Rat: Egal, wie alt Sie sind. Lassen Sie sich regelmäßig auf Darmkrebs checken. Ein einfacher Stuhltest kann bereits erste Hinweise bringen. Und sollten Sie zu einer der Risikogruppen zählen, weil Sie bereits das kritische Alter erreicht haben oder familiär vorbelastet sind, scheuen Sie sich bitte auch nicht vor einer Darmspiegelung, der Koloskopie. Sie gilt nicht nur als derzeit zuverlässigste Methode zur Früherkennung. Mit ihr können auch Vorstufen des Darmkrebs erkannt und gleich entfernt werden.

Zur Person

Prof. Dr. med. Curt Diehm zählt zu den führenden Medizinern im Südwesten Deutschlands, er ist Autor zahlreicher Fach- und Patientenbücher und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin. Seit Mitte 2014 leitet er als Ärztlicher Direktor die renommierte Max Grundig Klinik in Bühl. Alle Beiträge dieser Serie zum Nachlesen unter www.max-grundig-klinik.de.

 

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