Cholesterin in der Nahrung doch nicht schädlich? getty images
Forschung

Cholesterin in der Nahrung doch nicht schädlich?

Ein zu hoher Cholesterinwert im Blut kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. In der Regel wird daher in Deutschland und den USA eine maximale Aufnahme von 300 Milligramm pro Tag empfohlen. Dem widersprechen nun amerikanische Forscher.
Sie fordern sogar, den Grenzwert komplett aufzuheben. Die Forscher des Beraterkomitees für die offiziellen Ernährungsrichtlinien in den USA haben die aktuelle wissenschaftliche Datenlage analysiert. Dabei haben sie festgestellt, dass sich das Cholesterin aus der Nahrung kaum auf den Blutfettgehalt ausgewirkt hat. Konkret heißt es: Studien ließen „keinen nennenswerten Zusammenhang zwischen dem Cholesterin in Lebensmitteln und dem Cholesterinspiegel im Blut“ erkennen. Dass bei einem erhöhten Cholesterinspiegel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt, steht aber dennoch außer Frage.


Gutes und böses Cholesterin

Es gibt zwei Arten von Cholesterin: das gute HDL-Cholesterin (Eselsbrücke: „Hab-Dich-Lieb“-Cholesterin) und das schlechte LDL-Cholesterin. Beide sind Blutfette, wobei das „gute“ HDL-Cholesterin eine bestimmte Hauptaufgabe übernimmt: den Abtransport des „schlechten“ LDL-Cholesterins aus den Gefäßen. Dadurch wird eine Ablagerung von Cholesterin in den Blutgefäßen verhindert. Insofern trägt es sogar positiv zur Herzgesundheit bei.

Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich auch, dass bei einem niedrigen Spiegel an HDL-Cholesterin die Gefahr steigt, dass sich LDL-Cholesterin in den Gefäßen ablagert und sich so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Nicht zwingend muss also ein erhöhter Cholesterinspiegel schlecht sein. Wichtig ist zu untersuchen, wie sich der Cholesterinspiegel zusammensetzt.

Männer zwischen 35 und 65 Jahren haben einen durchschnittlichen LDL-Cholesterinwert von 168mg/dl (Standardabweichung ±43 mg/dl), Frauen im gleichen Alterszeitraum einen Wert von 164 mg/dl (Standardabweichung ±44 mg/dl). Das HDL-Cholesterin sollte etwa bei 60mg/dl liegen und in jedem Fall 40mg/dl nicht unterschreiten.

Weitere Informationen zu HDL-Cholesterin und LDL-Cholesterin gibt es auf netzathleten.de