Kinderärzte und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordern eine Zuckersteuer auf Softdrinks. Limonaden sollen teurer und somit unattraktiver für den Käufer werden. Die Fakten im Überblick.
Frankreich hat sie, Großbritannien bekommt sie und nun liebäugelt auch Deutschland mit einer Zuckersteuer. Softdrinks sollten nach Auffassung des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sowie der WHO teurer werden. Nur so würde der Konsum sinken und die Fettleibigkeit abnehmen.
Zahlen zur Zuckersteuer
20 bis 30 Cent müssten Softdrinks pro Liter teurer werden, um sie für den Käufer unattraktiver zu machen, fordern die Verbraucherschützer von Foodwatch. Der BVKJ schließe sich der Forderung an, so BVKJ-Präsident Thomas Fischbach, ebenso die WHO. Sie fordert eine Sonderbesteuerung von Softdrinks von mindestens 20 Prozent. Menschen würden so weniger an Übergewicht, Fettleibigkeit, Diabetes oder Karies leiden. Die Steuereinnahmen könnten beispielsweise in Diabetes-Programme fließen. „Solch eine Abgabe ist unumgänglich. Anders geht es nicht“, sagte Fischbach bei einem Kongress zum Thema Prävention in Bad Orb.
Gegner der Zuckersteuer
Es gibt allerdings auch Widersacher in puncto Zuckersteuer. Die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke erwiderte: „Eine Strafsteuer allein auf Softdrinks ist nicht geeignet, um ein komplexes gesellschaftliches Problem wie Übergewicht zu lösen. Eine solche Steuer macht nicht schlank oder gesund, sondern ist Symbolpolitik.“ Ob die Steuer letztendlich durchgesetzt wird, bleibt also noch abzuwarten.