Jedes zweite Kind bewegt sich zu wenig ERGO Versicherungsgruppe

Jedes zweite Kind bewegt sich zu wenig

Der aktuelle DKV Report legt offen: Jedes zweite Kind bewegt sich zu wenig. Statt zum Spielen hinaus zu gehen, verbringen Kinder ihre Freizeit lieber vor Spielekonsolen und anderen Bildschirmmedien. Dies kann negative gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.
Nicht nur Erwachsene verbringen den Großteil des Tages sitzend. Auch ihre Kinder sind Dauersitzer. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Gesundheitsreport der Deutschen Kranversicherung (DKV).

Der DKV-Report 2015 untersuchte unter anderem das Bewegungs- und Mediennutzungsverhalten von sechs- bis zwölfjährigen Kindern.

Demnach verbringen viele Kinder ihre Freizeit nicht mehr mit bewegungsintensiven Spielen im Freien, sondern sitzen lieber drinnen vor dem Computer, Fernseher oder vor Spielekonsolen. Drei Viertel aller Kinder sitzen laut DKV-Studie mindestens eine Stunde vor einem Bildschirmmedium. Die ärztliche und pädagogische Empfehlung der Höchstnutzungsdauer pro Tag liegt bei 60 Minuten. Hinzu kommt das tägliche Stillsitzen in der Schule und bei den Hausaufgaben.

Gründe für den Bewegungsmangel

„Jedes zweite Kind bewegt sich zu wenig“, fasst Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV zusammen. Die Gründe: „Zum einen ist das Angebot an elektronischen Medien heute viel größer. Es reicht vom Fernseher und dem Internet bis hin zum Handy und diversen Spielekonsolen: Eine verlockende Alternative für den Nachwuchs! Dazu kommt: Die Medien sind heute auch leichter zugänglich. Die Hälfte der Kinder hat einen Internetzugang im Kinderzimmer, 72 Prozent besitzen sogar einen eigenen Fernseher.“

Durch den anhaltenden Bewegungsmangel  können sich dem Report zufolge langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit ergeben.

Auswirkungen des Bewegungsmangels

Gewichtsprobleme und  mangelnde körperliche Fitness sind nur zwei negative Folgeerscheinung unter vielen. Ärzte stellen bei immer mehr Kindern Haltungsschäden, motorische Defizite sowie Koordinationsschwierigkeiten fest. Ebenso werden durch anhaltenden Bewegungsmangel sogenannte altersbedingte Krankheiten wie Herz-Kreislaufleiden oder Diabetes Typ 2 begünstigt. Doch Bewegungsmangel hat nicht nur physische Auswirkungen. Er kann auch zu einer geringeren geistigen Leistungsfähigkeit führen, was wiederum zu schlechteren schulischen Leistungen der Kinder führt. „Inaktive Kinder kämpfen öfter mit Konzentrationsschwierigkeiten“, sagt Reuter. Deshalb sollte man auch eine ADHS Diagnose nicht voreilig treffen, warnt der Experte: „Ich fürchte, dass wir einigen Kindern fälschlicherweise die Diagnose ADHS geben, weil sie ihren Bewegungsdrang nicht kindgerecht ausleben können oder weil die Reizüberflutung vor großen und kleinen Bildschirmen ihren Beitrag leistet.“

Aufgabe der Eltern

Generell gilt: „Verbringen die Eltern ihre Freizeit gerne am Rechner oder vor dem Fernseher, orientieren sich die Kinder oft an deren ungesundem Lebensstil“, weiß Reuter. An dieser Stelle sind also vor allem die Eltern gefragt, ihre Kinder zu mehr Bewegung zu motivieren. Sie sollten versuchen, Sport und Bewegung an der frischen Luft gezielt in den Alltag sowie in den Urlaub zu integrieren. Denn entscheidend sei nicht, ob die Kinder regelmäßig Sport treiben oder im Verein spielen. Die Bewegung im ganz normalen Alltag sei ausschlaggebend. Dazu zählt auch mit dem Rad zur Schule zu fahren, zu Fuß zu gehen oder mit Freunden draußen zu spielen.

18 Prozent der Kinder schaffen laut dem Ergebnis des DKV Reports die empfohlene Stunde tägliche  Bewegung  nur an zwei Tagen pro Woche und weniger. Deshalb sei es Eltern zudem geraten, die Mediennutzung ihrer Kinder auf höchstens eine Stunde pro Tag zu begrenzen, auch wenn dies manchmal schwer fällt.

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