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Vorsicht vor Jodmangel

Der Mensch kann ohne Jod nicht leben. Es ist wichtigster Bestandteil der Schilddrüsenhormone, welche neben der Reifung des Gehirns im Mutterleib auch bei Erwachsenen Herzschlag, Körpertemperatur und Verdauung steuern.

Vor allem für Kinder kann Jodmangel in der frühen Entwicklung schwere Folgen haben. Bekommt das Kind im Mutterleib oder während der Stillzeit zu wenig Jod, dann kann sich das Gehirn nicht richtig entwickeln. Bei starkem Jodmangel kann es sogar zu einer geistigen Behinderung kommen.

Eine britische Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Lancet“, kam  kürzlich zu dem Ergebnis, dass Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft nur einen leichten Jodmangel hatten, später einen geringeren Intelligenzquotienten haben als Kinder, die im Mutterleib ausreichend mit Jod versorgt wurden. Schwangere sollten ihren erhöhten Bedarf daher so früh wie möglich mit Jodtabletten decken.

Aber auch Schulkinder und Erwachsene sind auf das chemische Element angewiesen. Bereits 2009 haben neuseeländische Forscher im Rahmen eines Versuchs mit 184 Kinder zwischen 10 und 13 Jahren herausgefunden, dass sich bei Jodmangel eine Intelligenzminderung feststellen lässt. Sie teilten die Kinder, die nur leicht mit Jod unterversorgt waren in zwei Gruppen. Die eine Hälfte bekam 28 Wochen lang täglich eine Jodtablette, die andere Hälfte schluckte ein Placebo-Präparat.

Ergebnis: Nach 28 Wochen hatten sich die Blutwerte in der Jodgruppe deutlich verbessert, in der Placebo-Fraktion waren sie gleich geblieben. Außerdem lieferten die mit Jod versorgten Kinder in verschiedenen Intelligenztests deutlich bessere Ergebnisse.

Die Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) schätzt, dass derzeit etwa jedes vierte Kind in Deutschland zu wenig Jod zu sich nimmt. Jod kommt in Seefisch, anderen Meerestieren und Algen vor. Auch Milch und Fleisch sind wichtige Jodlieferanten, wenn die Tiere jodhaltiges Futter bekommen. Nutzen Bäcker jodiertes Speisesalz, können auch Backwaren zur Versorgung beisteuern.

Mehr zu diesem Thema unter http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/jodmangel-kinder-unterversorgt-in-deutschland-a-893546.html

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