Das Wundermittel Südamerikas – Der Lapacho-Baum www.istockphoto.com/eAlisa

Das Wundermittel Südamerikas – Der Lapacho-Baum

Die Lapacho-Rinde gilt Wunderwaffe gegen den Krebs. Darüber hinaus werden ihm noch viele andere positive Wirkungen zugeschrieben. Doch auch hier muss man zwischen hoffnungsvollen Aussagen und echten Forschungsergebnissen klar unterscheiden…

Der Lapacho-Baum, auch als Pau D‘ Arco Baum bezeichnet, ist in den Regenwäldern zwischen Mexiko und Argentinien heimisch. Aus den geraspelten rötlichen Fasern seiner Innen-Rinde wird Tee zubereitet, der angeblich sehr gesund und bekömmlich sein soll.

Der Baum des Lebens

Bereits die Callaway-Indianer, Nachfahren der Inkas, haben die Lapacho-Rinde zu medizinischen Zwecken verwendet. Sie setzten den Lapacho-Tee zu Heilzwecken bei verschiedenen Beschwerden ein. Dabei wurde der Tee damals schon äußerlich zur Behandlung von eitrigen Wunden, wie auch bei inneren Infekten sowie bei Magenschmerzen angewendet. Aus Dankbarkeit für seine heilende Wirkung nannten sie den Baum auch „Baum des Lebens“.

Der Stoff gegen Krebs?

Seit brasilianische Forscher in den vierziger Jahren die Lapacho-Rinde für sich neu entdeckten, wird der aus der Rinde gewonnene Wirkstoff als Wunderwaffe gegen Krebs propagiert. Die Lapacho-Rinde enthält die Mineralien Eisen, Zink, Kalzium, Kalium und Spurenelemente. Darüber hinaus enthält die Pflanze die heilenden Wirkstoffe Lapachol, Lapachon und ß-Lapachon. Im Zusammenhang mit der Krebsforschung werden letztere Stoffe seit Jahren näher unter die Lupe genommen.

Unter anderem wurden Nachforschungen vom National Cancer Institute USA durchgeführt. Dabei wird allem voran vermutet, dass die Inhaltstoffe der Lapacho-Rinde einerseits das Immunsystem stärken und des Weiteren krebspräventive Effekte aufweisen sollen. In einer Reihe von Laborexperimenten wurde herausgefunden, dass die Substanzen der Rinde eine wachstumshemmende Eigenschaft gegenüber Tumorzellen aufweisen und bestimmte Stoffwechselwege aktiviert werden, die zum Absterben der Tumorzellen führen könnten.

Zu betonen ist jedoch, dass die genannten Wirkungsweisen nur im Labor getestet wurden und noch keine Aussagen darüber getroffen werden konnten, inwieweit diese auch beim Menschen funktionieren. Man hat hierfür bis dato noch keinen wissenschaftlichen Beweis. Dies wurde auch in einem Gutachten des Abgrenzungsbeirates des Bundesministeriums für Gesundheit, Familie und Jugend im Jahre 2008 festgehalten. Jedoch lassen die bisherigen Ergebnisse hoffen: Ärzte empfehlen ihren Chemo-Strahlenpatienten teilweise die Einnahme des Tees, da er nachweislich zumindest schon einmal keine negativen Wirkungen aufzeigt.

 

Quellen:

Dieter Henrichs, „Handbuch Nähr-und Vitalstoffe. Anwendungs-Tipps und Praxiswissen zur Vorbeugung und Behandlung gesundheitlicher Beschwerden“, Constantia-Verlag, Leer , 2005, S. 157

Jutta Hübner, „Komplementäre Onkologie, Supportive Maßnahmen und evidenzbasierte Empfehlungen.“, Schattauer Verlag, Stuttgart, 2008, S.172

Jutta Hübner, „Aloe, Ginkgo, Mistel & Co, Ergänzende Wirkstoffe in der Krebsbehandlung: Ergänzende Wirkstoffe in der Krebsbehandlung“, Schattauer Verlag, Stuttgart, 2009, S. 139

Neuer Merkur Verlag, „Ernährung in der Hauswirtschaft“, München , 2003, S. 89

Robert Ebermann und Ibrahim Elmadfa, „Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung“, Springer Vienna, Wien, 2011, S. 228

 

 

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