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Nitrat kann bei Zahnfleischentzündungen helfen

Nitrat für die Zahngesundheit? Ja, sagt eine aktuelle Studie der Universität Hohenheim und des Universitätsklinikums Würzburg.
Nitrat aus einem handelsüblichen Gemüsesaft kann den Verlauf chronischer Zahnfleischentzündungen bereits nach nur zwei Wochen spürbar verbessern. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Universität Hohenheim und des Universitätsklinikums Würzburg, die in The Journal of Clinical Periodontology veröffentlicht wurde.

Die Studie

Für ihre Studie teilten die Forscher um Erstautorin Dr. med. dent. Yvonne Jockel-Schneider insgesamt 44 Teilnehmer mit chronischer Zahnfleischentzündung zunächst in zwei Gruppen. Die erste Gruppe von 21 Personen verzehrte dabei über einen Zeitraum von zwei Wochen dreimal täglich ein spezielles Placebo-Salatsaftgetränk. Aus dem Placebo-Getränk war das natürlicherweise enthaltene Nitrat durch ein spezielles Adsorberverfahrens entfernt worden. Die zweite Gruppe von 23 Personen erhielt in gleichen zeitlichen Abständen das identische Testgetränk mit der ursprünglich enthaltenen Menge an Nitrat.

Die Probanden wurden jeweils vor Beginn der Studie sowie erstmals nach 14 Tagen untersucht. „Wir waren erstaunt über die Unterschiede“, stellt Prof. Dr. Schlagenhauf von der Universität Würzburg in einer Pressemitteilung fest. „Bereits nach zwei Wochen waren deutliche und statistisch signifikante Verbesserungen bei den Zahnfleischentzündungen unserer Patienten zu beobachten. In der Placebogruppe, also in der Gruppe, in der das Nitrat im Testgetränk entfernt wurde, konnten wir hingegen keine Verbesserung feststellen.“

Nitrat nicht per se gesundheitsschädlich

„Nitrat an sich ist nicht gesundheitsschädlich“, erklärt Lebensmittelwissenschaftler Prof. Dr. Reinhold Carle von der Universität Hohenheim. Allerdings habe der Verzehr von nitratreichen Lebensmitteln bisher als kritisch gegolten, weil Verdauungsprozesse Nitrat unter gewissen Umständen zu Nitrit, Stickoxiden und sogenannten Nitrosaminen umsetzen. „Insbesondere Nitrosamine gelten als stark krebserregend und werden mit der Entstehung von Speiseröhren- und Magenkrebs in Verbindung gebracht.“

Studien der letzten Jahre hätten beim Verzehr von nitratreichen Blattgemüsen aber zunehmend gesundheitsfördernde Effekte beobachtet. Denn: „Wenn zusammen mit dem Nitrat auch Vitamin C aufgenommen wird, unterbleibt die Nitrosaminbildung“, stellt Dr. Ralf Schweiggert von der Universität Hohenheim klar. Dies sei in der Regel auch der Fall: „Pflanzliche Lebensmittel enthalten meist ausreichende Mengen an natürlichem Vitamin C. Deshalb müssen wir die Nitrataufnahme aus Blattgemüsen ganz anders bewerten als bei gepökelten Fleischwaren, denen die Zusatzstoffe Nitrat bzw. Nitrit hinzugefügt werden.“

Hinweis: Mit Pressemitteilung Universität Hohenheim