Wunden – Was Sie wissen sollten Wunden – Was Sie wissen sollten Diana Polekhina auf Unsplash
Wunden und ihre Behandlung

Wunden – Was Sie wissen sollten

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Eine kurze Unaufmerksamkeit und schon verletzen Sie sich: Im Alltag können Wunden schnell und plötzlich entstehen. Das tut meistens weh und Sie sollten Infektionen im besten Fall verhindern. Kleine Verletzungen heilen oft schnell wieder ab. Wunden können aber auch komplexer sein – in Entstehung und Behandlung. Lesen Sie hier mehr!

Verschiedene Arten von Wunden

Wunden lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunkten unterscheiden. Bewährt hat sich zur groben Klassifizierung eine Dreiteilung. Die Wunden von kleinen Unfällen, wie Sie sie aus dem Alltag kennen, zählen zu den traumatischen Wunden. Sie entstehen plötzlich durch mechanische oder chemische Reize oder Temperatureinwirkungen auf bestimmte Körperstellen. Zu dieser Art von Wunden zählen unter anderem Schnitt- und Schürfwunden, Verbrennungen und Erfrierungen oder Verätzungen.

Neben den traumatischen Wunden gibt es noch zwei weitere Wundarten: die chronischen und die iatrogenen Wunden. Als chronische Wunden gelten Verletzungen hingegen dann, wenn sie nach 4 bis 12 Wochen immer noch nicht verheilt sind. Sie entstehen mitunter auch langsamer und aufgrund einer zugrundliegenden Erkrankung wie Diabetes oder Krebs. Auch der Dekubitus bettlägeriger Patienten zählt zu diesen Wunden. Iatrogene Wunden entstehen im Rahmen von medizinischen Eingriffen. Dazu zählen Schnitte mit Skalpell und Laser für eine Operation, aber auch Punktionen, Hautentnahmen, gewollte Verätzungen und Amputationen. Die Wundversorgung erfolgt dann direkt im Krankenhaus oder der ärztlichen Praxis.

Wie Wunden heilen

Die Wundheilung läuft immer nach demselben automatisch ablaufendem Grundschema ab. Nach Entstehen der Wunde beginnt sofort der Heilungsprozess. Zunächst verschließt der Körper die Wunde mit Fibrin als erste Notfallmaßnahme und um einen (weiteren) Blutverlust zu vermeiden und Keime am Eindringen zu hindern. Unter dem Deckel aus Fibrin schiebt das Immunsystem eine Entzündungsreaktion an. Während sich außen ein schützender Schorf bildet, werden darunter möglicherweise eingedrungene Keime bekämpft und beschädigte oder zerstörte Körperzellen beseitigt. Noch während dieses Säuberungsvorgangs beginnt der Körper schon, neue Zellen zu bilden und die Wunde fester zu verschließen. In das neue Bindegewebe wachsen dann auch wieder Blutgefäße ein. Schließlich sind alle Schäden beseitigt. Bei kleineren Wunden bleiben keine Anzeichen zurück. Größere oder schlecht heilende Wunden können aber auch Narben hinterlassen.

Wundversorgung: So lassen sich Wunden behandeln

Nicht alle Wunden müssen Sie aufwendig behandeln. Vor allem kleinere, punktuelle Wunden heilen auch ohne Behandlung wieder ab. Die kurze Blutung schwemmt Keime in der Regel aus und der Körper verschließt die Stelle zügig wieder. Manche Wunden sollten Sie jedoch ärztlich behandeln lassen. Generell gilt: Suchen Sie einen Arzt auf, wenn Sie sich unsicher mit der Behandlung Ihrer Wunde sind.

Wunden im Alltag behandeln

Ein Schnitt im Finger oder eine Schramme am Knie – Alltagswunden sind in der Regel ungefährlich, Sie sollten sie aber trotzdem versorgen. Wichtig: Reinigen Sie potenziell verschmutzte Wunden. Dafür gibt es spezielle Wundspüllösungen. Haben Sie diese nicht zur Hand, nehmen Sie zumindest klares Wasser aus dem Wasserhahn. Seien Sie dabei vorsichtig. Auch hilft ein geeignetes Desinfektionsspray, um Keime abzutöten.

Vor allem flächige Wunden sollten Sie nach dem Reinigen abdecken, um Keimen den Zugang zu verwehren. Je nach Größe können Sie dafür ein Pflaster oder eine Bandage verwenden. Auch wenn die Wundränder weit auseinanderklaffen, sind sie hilfreich. Damit lassen sich die Ränder näher zueinander ziehen, sodass der Körper den Wundspalt besser überbrücken kann. Bei großen Wunden sollten Sie außerdem einen Arzt hinzuziehen, da diese eventuell genäht oder geklebt werden müssen.

Um die Wundheilung nicht zu behindern, schonen Sie den verletzten Bereich möglichst während des Heilungsprozesses. Das ist besonders schwierig, wenn die Wunde an einer viel bewegten Stelle wie etwa Knie- oder Ellenbogengelenk liegt. Versuchen Sie trotzdem, dass die Wunde vor allem am Anfang des Heilungsprozesses nicht ständig wieder aufreißt durch zu große oder schnelle Bewegungen.

Zudem sollten Sie auf Alkohol und Tabak verzichten, da beides die Wundheilung behindern könnten.

Behandlung von Wunden durch den Arzt

Wunden, die stark und anhaltend bluten, gehören genauso umgehend in ärztliche Behandlung wie infizierte Verletzungen. Hier müssen Mediziner über die passende Wundversorgung entscheiden, um weitere Schäden zu vermeiden, die unter Umständen von der Wunde ausgehen. So kann sich eine falsch oder nicht behandelte Wunde infizieren und beispielsweise auf benachbartes Gewebe ausbreiten. Darüber können auch Keime in den Blutkreislauf und damit in den gesamten Körper gelangen.

Ebenfalls in professionelle Hände gehört die Versorgung chronischer Wunden. Sie stellen häufig eine besondere Herausforderung in der Behandlung dar. Deshalb kümmern sich neben Ärzten verschiedener Disziplinen auch spezielle Wundmanager um diese Art von Verletzungen. Sie sind gezielt geschult im Umgang mit schlecht heilenden Wunden und besonderen Anforderungen in der Wundversorgung.



Quellen:

„Chronische Wunden.” Gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/chronische-wunden. Zugegriffen 14. Februar 2024.


„Diese Wundheilungsphasen gibt es und so werden Wunden versorgt“. AOK - Die Gesundheitskasse, https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/diese-wundheilungsphasen-gibt-es-und-so-werden-wunden-versorgt/. Zugegriffen 14. Februar 2024.