Heilfasten ist gefährlich Heidrun Schneider / pixelio.de

Heilfasten ist gefährlich

Das Deutsche Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik (DKGD) warnt: Heilfasten kann gefährlich sein!

In wenigen Tagen beginnt die diesjährige Fastensaison. Für viele Menschen ist Fasten ein schneller Weg, um zu einer schlanken Figur zu finden. Doch viele Menschen erwarten zu viel vom Fasten und nehmen leichtsinnig die gesundheitlichen Gefahren einer Null-Diät in Kauf. Sie stellen die Nahrungsaufnahme dabei komplett ein und nehmen nur noch flüssige Nahrung zu sich. So beginnen jedes Frühjahr tausende Menschen mit einer Fastenkur, ohne richtig über die möglichen Gefahren informiert zu sein.

Beim Fasten wird der Bedarf an lebenswichtigen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen nicht mehr gedeckt. Fehlen dem Körper Stoffe wie Aminosäuren, ist er gezwungen, die erforderlichen Eiweißbausteine aus der Muskelmasse abzubauen. Dies ist ein Grund, weshalb Heilfasten vor allem für Sportler kontraproduktiv ist, denn Fasten baut die so mühsam aufgebauten Muskeln wieder ab. Lebensgefährlich kann dies werden, wenn der Herzmuskel davon betroffen ist.

Entgegen der landläufigen Meinung macht Heilfasten nicht schlank. Da beim Fasten der größte Gewichtsverlust durch den Abbau von Muskelmasse erfolgt, werden Fettpolster kaum abgebaut. Außerdem ändert eine Fastenkur nichts an schlechten Essgewohnheiten.

Sven-David Müller, Ernährungsexperte beim Gesundheitsportal Yazio.de und Vorsitzender des DKGD, bewertet Heilfasten als klassische Null-Diät aus ernährungsmedizinischer Sicht sehr kritisch. Seiner Ansicht nach führt Fasten zu einem verstärkten Jo-Jo Effekt und macht so auf Dauer dick. Statt einer Fastenkur empfiehlt der Diätexperte Übergewichtigen eine gezielte Ernährungsumstellung und die Aufnahme eines Sportprogramms.

Dennoch: Vor allem Rheumatiker können von einer Fastenkur profitieren. „Aber auch hier gilt, dass ausreichend Aminosäuren und natürlich alle anderen lebenswichtigen Nähr- und Wirkstoffe zur Fastentherapie gehören müssen“, so Müller. Ein Beispiel für eine solche Fastenmethode sei das proteinmodifizierte Fasten. „Diese Form des Fastens ist im Gegensatz zu Heilfasten wissenschaftlich bestens abgesichert und aus ernährungsmedizinischer Sicht als anerkannte Methode zu bezeichnen“, rät der Experte.

Ein ganz anderer Ansatzpunkt ist das Basenfasten. Beim Abnehmen mit Basenfasten wird vielmehr auf eine basische Ernährung geachtet als beim Heilfasten. Das bedeutet, es werden Lebensmittel wie Teigwaren, Fleisch, Wurstwaren, Käse und Milchprodukte gemieden, die den Körper übersäuern. Dabei fördert Basenfasten das Ausscheiden von Schlacken und Giftstoffen aus dem Körper und stellt das Säure-Basen-Gleichgewicht wieder her.

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