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Gesund mit Diehm

Die besten Sportarten für unsere Psyche

Dass Sport Frust, Angst, Lethargie und Verzweiflung entgegenwirken kann, ist seit vielen Jahren bekannt. Nun zeigt eine Studie erstmals, welche Sportarten die stärksten positiven Effekte für unsere Psyche haben. Informationen rund um den menschlichen Körper und die Gesundheit – erklärt von Prof. Dr. Curt Diehm.
Die Amerikaner sagen: Move your body and your mind will follow. Sport und Bewegung aktiviert die Endorphine. Bewegung ist für viele psychischen Probleme die beste Medizin. Moderates Ausdauertraining ist zu einem der wichtigsten Therapiebausteine bei Burnout-Patienten geworden. Die Betonung liegt auf moderat. Ausdauer nicht auspowern!

Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahre haben bereits belegt, dass es Sportarten gibt, die bei Stressbewältigung, bei emotionalen Problemen und sogar in depressiven Episoden besonders gut helfen.

Neue Studie zeigt: Mannschaftssportarten helfen besonders stark

Eine neue Studie, die in der renommierten Zeitschrift Lancet Psychiatrie veröffentlicht wurde, untersucht nun erstmals gezielt, welche Sportarten welche Effekte auf die mentale Verfassung haben. Das besondere an der Studie, ist nicht nur die mit über 1,2 Millionen große Zahl an Teilnehmern. Zudem wurden erstmals auch die mentalen Auswirkungen verschiedener sportlicher Aktivitäten sehr genau analysiert und so die Differenzen einer besseren mentalen Verfassung herausgearbeitet.

Hier einige der Resultate im Überblick: Am besten für die Psyche sind Mannschaftssportarten wie Basketball oder Fußball gefolgt von Fahrradfahren sowohl auf der Straße als auch auf dem Ergometer. Mannschaftssport hat zudem deutlich besser abgeschnitten als Laufen oder Walking. Mannschaftssport reduziert Isolation und verbessert die auch Resilienz genannte psychische Widerstandskraft. Gleichzeitig wirkt er besonders positiv bei Angststörungen. Yoga und Thai Chi dagegen hatten die besten Auswirkungen auf die Achtsamkeit der Probanden (Mindfullness).

Die Ergebnisse zeigten auch, dass 30 bis 60 Minuten Training die besten Auswirkungen auf die Psyche hatten, die optimale Trainingsdauer lag bei 45 Minuten. Wer drei- bis fünfmal pro Woche trainierte, hatte deutlich weniger „dunkle Tage“ (dark days). Wer länger als 90 Minuten trainierte hatte keinen weiteren Benefit zu erwarten.

Die Studie wurde übrigens von Adam Chekroud, dem Chef des New Yorker City-Health-Centers durchgeführt. Er ist als Psychiater auch tätig an der Yale-University.

Konkret ergaben sich folgende Ergebnisse: (Reduktion von „dunklen Tagen“ in %)

Mannschaftssport:  22,3%
Radfahren:  21,6%
Rennen, Lauftraining oder Joggen:  19,0%
Erholsamere Sportarten, z.B .Golf:  18,9%
Winter- oder Wassersport:  18,0 %
Gehen (Walking)  17,7%
Hausarbeit:  11,8%

Regelmäßiges Training hilft am besten

Studienteilnehmer, die regelmäßig trainierten, hatten pro Monat nur zwei „dunkle Tage“ gegenüber 3,4 Tagen bei den Kontrollpersonen ohne körperliches Training. Statistisch besehen entspricht dies für eine 43%ige Verbesserung der mentalen Gesundheit durch regelmäßige körperliche Aktivität. Dabei waren die günstigen Effekte durch Training deutlich besser bei Patienten, die früher eine Depression durchgemacht hatten. Sie hatten im Vergleich sogar 3,75 weniger „dunkle Tage“.

Die Studie konnte außerdem belegen, dass Antidepressiva in Verbindung mit körperlicher Aktivität eine bessere Wirkung hatten als Antidepressiva alleine.

Zur Person

Prof. Dr. med. Curt Diehm zählt zu den führenden Medizinern im Südwesten Deutschlands, er ist Autor zahlreicher Fach- und Patientenbücher und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin. Seit Mitte 2014 leitet er als Ärztlicher Direktor die renommierte Max Grundig Klinik in Bühl. Alle Beiträge dieser Serie zum Nachlesen unter www.max-grundig-klinik.de.

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