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Was macht eine Heilpflanze zur Heilpflanze? thinkstockphotos.de

Was macht eine Heilpflanze zur Heilpflanze?

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Wie der Name schon sagt, wird Heilpflanzen eine heilende Wirkung zugeschrieben. Aber welche Wirkstoffe machen sie überhaupt zur Heilpflanze? In unserer Definition lesen Sie die Antwort.
Als Heilpflanze darf eine Pflanze bezeichnet werden, die spezielle Inhaltsstoffe (Gifte) aufweist, die der Heilung beziehungsweise Linderung von Krankheiten dienen. Dabei können die Inhaltsstoffe unterschiedlich wirken: zum Beispiel entzündungshemmend (Myrrhe, Arnika), beruhigend (Hopfen) oder abführend (Rhabarber).

Inhaltsstoffe und deren Wirkung

Die verschiedenen Inhaltsstoffe der Heilpflanzen lassen sich in unterschiedliche Wirkstoffgruppen unterteilen. Um einen Einblick zu bekommen, haben wir die gängigsten Inhaltsstoffe für Sie zusammengefasst.

Ätherische Öle

Ätherische Öle bestehen aus mehreren Inhaltsstoffen, zum Großteil aus Monoterpenen. Sie werden in Öldrüsen gebildet und im Pflanzengewebe gespeichert. Ätherische Öle befinden sich in Blüten, Blättern, Samen, Fruchtschalen, Wurzeln, Harzen, Rinden oder im Holz. Je nach Pflanze können sie beispielsweise krampflösend, schmerzlindernd oder entzündungshemmend wirken.

Beispiele: Thymian, Salbei, Lavendel

Alkaloide

Alkaloide sind die wirksamsten Stoffe innerhalb der Heilpflanzen. Es handelt sich hierbei um Stoffwechselprodukte der jeweiligen Pflanze. Alkaloide können beruhigend, schmerzlindernd oder krampflösend wirken. Jedoch ist Vorsicht geboten: Alkaloide können in hohen Dosen giftig sein.

Beispiele: Eisenhut, Tollkirsche, Brechnuss, Beinwell, alle Nachtschattengewächse

Bitterstoffe

Bitterstoffe sind chemische Verbindungen, die einen bitteren Geschmack aufweisen. Bitterstoffe steigern die Magen- und Gallensaftsekretion und wirken verdauungsfördernd.

Beispiele: Enzian, Löwenzahn, Tausengüldenkraut, Engelwurz, Hopfen, Schafgarbe

Gerbstoffe

Gerbstoffe sind häufig in Wurzeln, Rinden oder Blättern zu finden. Sie wirken antibakteriell. Aus diesem Grund kommen sie häufig bei Geschwüren, Verbrennungen und Entzündungen zum Einsatz.

Beispiele: Eichenrinde, Brombeerblätter, Frauenmantel, Hamamelisblätter

Schleimstoffe

Pflanzliche Schleimstoffe finden sich in Getreidekörnern, Wurzeln, Rinden, Stielen und Blättern. Sie haben eine erweichende, reizmildernde und einhüllende Wirkung, die sie wertvoll im Kampf gegen Entzündungen der Schleimhäute machen. Schleimstoffe kommen daher häufig bei Reizhusten und Halsschmerzen zum Einsatz.

Beispiele: Huflattich, Spitzwegerich, Eibisch, Malve, Beinwell

Glykoside

Glykoside sind eine Gruppe von Stoffen, deren Gemeinsamkeit bestimmte Zuckerverbindungen sind. Dazu zählen: Saponine, Flavone und Cumarine.

Saponine
Saponine wirken schleimhautreizend. Außerdem können sie die Aufnahme anderer Wirkstoffe beschleunigen. Aus diesem Grund findet man sie häufig als Beigabe in Mischtees.

Beispiele: Seifenkraut, Ringelblume, Linde, Taubnessel, Thymian

Flavone
Flavone weisen eine ganze Bandbreite an Wirkungen auf: Sie können harntreibend, gefäßerweiternd, blutdrucksenkend, gerinnungshemmend und galleanregend wirken.

Beispiele: Kerbel, Hirtentäschel, Birkenblätter, Holunderblüten, Lindenblüten, Ginster

Cumarine
Cumarine haben eine gerinnungshemmende Wirkung. Außerdem wirken sie teilweise gegen Insektenbefall.

Beispiele: Waldmeister, Steinklee, Lavendel, Labkraut