Plädoyer für eine positive Lebenseinstellung thinkstockphotos.com
Optimismus

Plädoyer für eine positive Lebenseinstellung

In seinem heutigen Gastbeitrag bricht Prof. Dr. med. Curt Diehm eine Lanze für eine positive Lebenseinstellung. Und untermauert seinen Appell mit wissenschaftlichen Veröffentlichungen.
Es war der Kaufmann Rolf Nitsch, der einmal so schön formulierte: „Achtung: meiden Sie auf alle Fälle Pessimisten, Kleindenker, Schwarzseher und Armutsfetischisten, solche Leute treiben Sie in den Misserfolg und lenken sie von Ihren wahren Bestimmungen ab.“ Da ist etwas daran. Nicht nur für die generelle Lebensgestaltung, auch in der Medizin spielt eine optimistische Grundhaltung eine große Rolle.

Optimismus kann dazu beitragen, dass Sie gesund bleiben. Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass sich Optimisten nach Operationen schneller und folgenloser erholen. Sie sind schmerzunempfindlicher, haben seltener Erkältungen und sind deutlich weniger anfällig für Demenz und depressive Verstimmungen. Allein wenn Sie davon überzeugt sind, Gutes zu erwarten, steigert das ihr Wohlbefinden. Sie haben nachweislich weniger Herzprobleme, Frauen mit positivem Denken fühlen sich fitter und schlanker, obwohl sie sich nicht besser ernähren und weniger Rauchen.

Eine Publikation in der Europäischen Herzzeitschrift zeigte, dass gute Laune und Zufriedenheit sogar vor der Entwicklung von Durchblutungsstörungen des Herzens schützen. In einer prospektiv geplanten Studie mit 1739 Probanden waren in der Gruppe mit einer positiven Lebenseinstellung nach zehn Jahren 22 Prozent weniger Herzinfarkte und Angina-pectoris-Fälle aufgetreten. Auch Infekte sind bei Optimisten seltener, wie eine Untersuchung der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf zeigt. Dies wurde von der Techniker Krankenkasse publiziert. Optimistische Studenten hatten im Rahmen von Prüfungsstress weniger Symptome und Erkältungen als Studenten mit einem nicht so sonnigen Gemüt.

Optimismus ist nicht gottgegeben

Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Lebenseinstellung nur zu 25 Prozent angeboren ist. Das heißt: Hier haben wir die Möglichkeit, aktiv einzugreifen. Streifen Sie alle negativen Gefühle wie Hoffnungslosigkeit und Eifersucht ab. Sie haben Ihr Glück selbst in der Hand. Sie haben die aktive Möglichkeit, Ihre Gedanken selbst zu beeinflussen.

Siegertypen haben immer ein gesundes Maß an Selbstwertgefühl. Siegertypen sind die größten Optimisten. US-Präsident Barack Obama oder Fußball-Nationaltrainer Joachim Löw sind von ihren Kräften und von Ihrer Leistungsfähigkeit überzeugt. Sie verweilen nicht bei ihren Problemen, sondern sind auf der Suche nach Lösungsansätzen und sie haben eine hohe Kreativität beim Bündeln ihrer Energie, sie schauen nach vorne und nicht zurück.

Zuversicht stärkt und beflügelt. Gönnen Sie sich jeden Tag fünf Minuten lang Tagträume, die sich mit Ihrer fantastischen Zukunft beschäftigen. Optimismus ist lernbar! Leben Sie nicht gegen Ihre innere Uhr.

Fazit

Glauben Sie an sich und blicken Sie positiv in die Zukunft. Nichts beflügelt Sie mehr als der Glaube daran, dass Sie eine gute, viel versprechende Zeit vor sich haben. Lassen Sie sich von niemandem Ihren Lebensmut nehmen. Positiv denken macht Sie stärker und gesünder. Zaudern und zweifeln macht krank. Bemühen Sie sich aktiv, dass Sie immer gut drauf sind.

Selbst wenn Sie harte Schicksalsschläge wegstecken müssen: Erobern Sie sich nach der Krise Ihre Lebensfreude zurück. Bedenken Sie, dass Optimismus nichts mit Naivität zu tun hat. Jeder trägt die Kraft der Zuversicht tief in sich. Sie müssen Sie nur wecken und frei setzen.

Der Autor

Prof. Dr. med. Curt Diehm zählt zu den führenden Medizinern im Südwesten Deutschlands, er ist Autor zahlreicher Fach- und Patientenbücher und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin. Seit Mitte 2014 leitet er als Ärztlicher Direktor die renommierte Max Grundig Klinik in Bühl. Alle Beiträge dieser Serie zum Nachlesen unter www.max-grundig-klinik.de.

Hier finden Sie alle Beiträge der Serie Gesund mit Diehm