Haut – Tipps wie Sie gerade im Winter dieses wichtige Organ pflegen thinkstockphotos.com

Haut – Tipps wie Sie gerade im Winter dieses wichtige Organ pflegen

Im Winter wird unsere Haut extrem strapaziert, Sonne, Kälte und trockene Luft setzen ihr zu. Prof. Dr. med. Curt Diehm erklärt in seinem Gastbeitrag, worauf bei der Hautpflege im Winter geachtet werden sollte.
Obwohl der Markt von Anti-Faltenprodukten überquillt, ist die Entwicklung einer wirkungsvollen Antifaltencreme der Industrie nie wirklich gelungen. Produkte machen in der Regel jede Menge falsche Versprechen. Die Behörden müssen deshalb oft im Sinne des Verbraucherschutzes einschreiten. So pfiff die Aufsichtsbehörde einen Hersteller zurück, der behauptete, dass seine Creme wirke „wie Botox“. Es gelang dem Anbieter nie, seine These zu untermauern.

Es ist leider die Wahrheit: Altern macht auch vor der Haut nicht halt. Der Alterungsprozess kann aber deutlich aufgehalten werden. Die Sonnenexposition sowie andere klimatische Einflüsse und der Pigmentierungstyp der Haut spielen dabei eine große Rolle.

Mit zunehmendem Alter nimmt der Fettgehalt in der Unterhaut ab. Das Bindegewebe verliert seine normale Faserstruktur und seine Fähigkeit, Wasser aufzunehmen. Die Hautspannung, auch Hautturgor genannt, sinkt. Die Schweiß- und Talgdrüsensekretion geht zurück. Regelhaft findet sich bei älteren Menschen ein Harnstoffmangel in der Hornschicht der Haut. Die Haut trocknet aus, wird spröde und rau. Gleichzeitig nimmt die Hautdurchblutung ab. Mit diesen Veränderungen gehen eine verminderte Immunkompetenz und eine erhöhte Infektanfälligkeit einher.

Wie pflegt man sensible Haut am besten?

Nach dem Duschen und nach Vollbädern sollte die Haut generell eingecremt werden. Es empfehlen sich fettreiche Wasser-in-Öl-Emulsionen. Nur so kann eine Rückfettung der Haut erreicht werden. Gleichzeitig muss man auf eine Erhöhung der Wasserbindungskapazität der Haut achten. Wichtige Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten sind dabei Glycerin (5 bis10 Prozent) und Harnstoff (3 bis10 Prozent). Sehr gut wirksam ist eine Kombinationsbehandlung mit Glycerin und Harnstoff (jeweils 5 Prozent).

Hände

Es ist nicht nur wichtig, auf eine optimale Hautpflege des Gesichtes zu achten. Händen sollte genau soviel Pflege wie dem gesamten Körper gewidmet werden. Hände sind besonders schutzbedürftig, weil sie vergleichsweise wenige Talgdrüsen besitzen, die einen schützenden Fettfilm bilden können Dies gilt insbesondere für trockene Hände im Winter. Dazu kommt, dass die Hände tagsüber sehr stark mechanisch und chemisch belastet sind. Dies dürften auch die Ursachen sein, dass jeder Zehnte in der deutschen Bevölkerung Probleme mit einem Handekzem entwickelt. Nach dem Händewaschen sollte sofort eine milde und leicht saure Lotion verwendet werden. Günstig ist eine Harnstoff-Natrium-Chlorid-Salbe, die in der Lage ist, die Haut nachhaltig zu glätten. Wichtige Inhaltsstoffe in Handcremes sind Harnstoff, Glycerin, Vitamin E, Allantoin, Bisabolol und Pantenol.

Regelmäßiges Händewaschen und Händedesinfektionen am Arbeitsplatz schützen eindrucksvoll vor wiederkehrenden Masseninfektionen. Dies hat sich auch in einer Studie der Universität Greifswald gezeigt. Das gilt nicht nur für Krankenhäuser und Praxen, sondern auch für Verwaltungseinrichtungen.  Wer sich mehrmals täglich die Hände wäscht und mit alkoholischen Desinfektionsmitteln desinfiziert, bekommt deutlich weniger grippale Infekte und Durchfallerkrankungen. Arbeitsmediziner sehen darin nicht nur eine kostengünstige Möglichkeit betrieblicher Gesundheitsförderung. Neben diesen volkswirtschaftlichen Auswirkungen gibt es auch medizinisch hochinteressante Aspekte, denn Infektionskrankheiten wie leichte Magen-Darminfektionen sind oft nicht so harmlos und vielfach unterschätzt. Selbst banale nicht Influenzainfektionen und Magen-Darminfekte bringen immer eine gewisse Sterblichkeit mit sich.

Der Autor

Prof. Dr. med. Curt Diehm zählt zu den führenden Medizinern im Südwesten Deutschlands, er ist Autor zahlreicher Fach- und Patientenbücher und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin. Seit Mitte 2014 leitet er als Ärztlicher Direktor die renommierte Max Grundig Klinik in Bühl. Alle Beiträge dieser Serie zum Nachlesen unter www.max-grundig-klinik.de.






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