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Beta-Carotin – ein überaus wichtiger Nährstoff

In seinen wöchentlichen Beiträgen auf gesuendernet.de gibt Prof. Dr. med. Curt Diehm von der Max-Grundig-Klinik Informationen rund um's Thema Gesundheit. Dabei bildet auch die Ernährung einen Schwerpunkt bildet. In unserer Serie "Gesund mit Diehm" geht es heute um den wichtigen Nährstoff Beta Carotin.
Carotine sind seit einigen Jahren im Fokus der medizinischen Betrachtung. Es handelt sich um Naturfarbstoffe, die sich vor allem in farbigen Früchten wie Karotten, Kohl, Paprika, Tomaten, Spinat oder Mangos befinden. Beta-Carotin ist ein Carotinoid, das Provitamin-A-Charakter besitzt. Das heißt, dass es zum Teil vom Körper in das sehr wichtige Vitamin A umgewandelt werden kann. Eine große Studienübersicht aus dem Jahre 2008 hat darauf hingewiesen, dass die langfristige und nachhaltige Einnahme von Beta-Carotinen zu einer Erhöhung der Gesamtsterblichkeit um fast sieben Prozent führen kann, ein enormer Effekt.

Beta-Carotin wird am besten mit fetthaltigen Speisen aufgenommen. Die erwünschten Wirkungen treten jedoch nicht auf, sofern Beta-Carotin in Form von Nahrungsergänzungsmittel dem Körper zugeführt wird. Besonders bei Rauchern können sich durch die Einnahme von Beta-Carotinen in Form von Nahrungsergänzungsmittel gesundheitsschädliche  Nebenwirkungen einstellen. In zwei groß angelegten sogenannten Plazebo kontrollierten Studien wurde dieser Zusammenhang bestätigt. Demnach erhöhte sich bei starken Rauchern, die über 30 Jahre geraucht hatten und die gleichzeitig mehrere Jahre lang 20 bis 30 mg Beta-Carotin eingenommen haben, die Lungenkrebshäufigkeit im Vergleich zur Kontrollgruppe. Ein reichlicher Konsum von Obst und Gemüse ist hingegen weiterhin unbestritten gesundheitsfördernd.

Was genau bewirkt Beta-Carotin im Organismus?

Aus Beta-Carotin wird nicht nur Vitamin A hergestellt, es besitzt darüber hinaus ausgeprägte antioxidative Eigenschaften und fängt damit sogenannte „freie Radikale“ ein. Dadurch werden generell Zellen vor Oxidation und damit vor Schädigung geschützt. Viele tierexperimentelle Untersuchungen und auch epidemiologische Studien haben gezeigt, dass es einen deutlichen Zusammenhang gibt zwischen der Aufnahme von Vitaminen wie beispielsweise Vitamin A und einem reduzierten Krebsrisiko.

Ein weiterer Effekt von Beta-Carotin ist ein gewisser Sonnenschutz. Wer regelmäßig adäquate Mengen von Beta-Carotin aufnimmt, erreicht dadurch einen erheblichen Lichtschutz, der in etwa einer vier- bis fünffache Erhöhung des körpereigenen Lichtschutzes entspricht. Aber Vorsicht! Wer im Urlaub in die Sonne fährt und meint, dass er durch Aufnahme größerer Mengen von Beta-Carotin einen alleinigen Sonnenschutz erreicht, irrt sich. Beta-Carotin alleine stellt keinen ausreichend wirksamen UV-Schutz dar. Diesen können nur entsprechende Sonnenschutz Cremes mit hohem Lichtschutzfaktor gewährleisten.

Positiv kann sich hingegen Beta-Carotin auf sogenannte Sonnenallergien („Lichtdermatosen“) auswirken, die wahrscheinlich günstig durch die Aufnahme von Beta-Carotin haltigen Lebensmitteln beeinflusst werden.

Vorkommen von Beta-Carotin in Gemüse und Obst


Lebensmittel (pro 100g) Beta Carotin (in mg)
Karotten ca. 10
Kohl, gekocht ca. 5
Spinat, gekocht ca. 5
Rote Paprika ca. 2,2
Kakis ca. 1,8
Mangos ca. 1,2











Prof. Dr. med. Curt Diehm zählt zu den führenden Medizinern im Südwesten Deutschlands, er ist Autor zahlreicher Fach- und Patientenbücher und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin. Seit Mitte 2014 leitet er als Ärztlicher Direktor die renommierte Max Grundig Klinik in Bühl. Alle Beiträge dieser Serie zum Nachlesen unter www.max-grundig-klinik.de.