Achselschweiß – Wie kann man ihn verhindern? thinkstockphotos.com
  • 10. April 2015
  • Prof. Dr. med. Curt Diehm

Achselschweiß – Wie kann man ihn verhindern?

Unser Experte Prof. Dr. med. Curt Diehm verrät in unserer neuen Serie "Gesund mit Diehm" allerlei spannende Informationen rund um den menschlichen Körper und die Gesundheit. Heute geht es um Achselschweiß und welche Möglichkeiten es gibt, ihn zu verhindern.
Das Schwitzen und damit der als unangenehm empfundene Achselschweiß sind eigentlich eine biologisch sinnvolle physiologische Reaktion, oft als Regulativ von Hitze. Schwitzen und Achselschweiß sind deshalb aus medizinischer Sicht natürlich nicht als Krankheit zu betrachten. Aber das Schwitzen kann auch Begleiterscheinungen mit sich bringen, die wir heutzutage unter Gesichtspunkten der Ästhetik lieber vermeiden. Wer viel schwitzt, hat es wirklich nicht leicht. Vieles bringt uns auch unter Spannung ins Schwitzen, etwa bei der Arbeit, beim Abendessen mit dem Chef  bei einem ersten Date.

Achselschweiß - gängige Gegenmittel

In unserer Kultur haben wir im Wesentlichen drei Gegenmittel entwickelt: Das am häufigsten Gebräuchliche sind Deodorants, die verhindern, dass Schweiß unangenehm riecht. Gute Deos sind auch in der Lage, das übermäßige Schwitzen, die sogenannte Hyperhidrosis, deutlich zu verringern. Auch durch die Einnahme von Medikamenten  wie beispielsweise Anticholinergika kann ein übermäßiges Schwitzen günstig beeinflusst werden. Kostengünstig und gut wirksam sind sogenannte Antitranspirante, die es als Sprays, flüssig oder als Creme gibt.

Antitranspirante regulieren und normalisieren die Schweißdrüsenausgänge und mildern den Schweißgeruch. Sie enthalten Aluminiumchlorid. Diese Substanzen sind meist nicht parfümiert. Sie werden am besten nicht morgens, sondern abends vor dem Zubettgehen dünn aufgetragen. Antitranspirante werden meist gut vertragen, nur selten kommt es zu Hautreizungen. Sie wirken meist viel stärker gegen das Schwitzen als handelsübliche Deodorants.

In jüngster Zeit ist sehr viel über die Gefährlichkeit von Aluminiumsalzen in den Medien berichtet worden. Sie stünden unter Verdacht, Krebs und Demenz auszulösen. Wissenschaftler und Ärzte sind heute der Auffassung, dass Aluminiumsalze auf gesunder trockener Haut unschädlich sind. Vorsicht ist jedoch geboten bei frisch rasierter und damit oft verletzter Haut. Zudem werden zukünftig Grenzwerte für Aluminium in Kosmetika vom Bundesinstitut für Risikobewertung festgelegt. Fest steht allerdings: Ohne Aluminiumsalze wirken Deos nicht.

Achselschweiß - Botox als Möglichkeit

Eine moderne Methode zur Reduktion von Schweiß ist das Einspritzen von Botox in die betroffenen Körperregionen. Diese Botox-Injektionen, die zwingend von einem Arzt vorgenommen werden sollten, können Abhilfe schaffen. Botox blockiert die Schweißbildung monatelang. Nur zehn Prozent aller Betroffenen sprechen auf diese Therapie nicht an.

Achselschweiß - operative Eingriffe

Wenn Deos, Antitranspirante und Botox nicht helfen, kann ein operativer Eingriff helfen: In diesen ganz hartnäckigen Fällen können Ausräumungen der Schweißdrüsen erforderlich werden, um die unangenehmen Nebenwirkungen des Schwitzens zu unterbinden.

Der Autor
Prof. Dr. med. Curt Diehm zählt zu den führenden Medizinern im Südwesten Deutschlands, er ist Autor zahlreicher Fach- und Patientenbücher und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin. Seit Mitte 2014 leitet er als Ärztlicher Direktor die renommierte Max Grundig Klinik in Bühl. Alle Beiträge dieser Serie zum Nachlesen unter www.max-grundig-klinik.de.


Hier finden Sie alle bisherigen Beiträge der Serie "Gesund mit Diehm"