Warum wir niesen, wenn wir in die Sonne gucken thinkstockphotos.de

Warum wir niesen, wenn wir in die Sonne gucken

Haben Sie schon mal beobachtet, dass jemand niesen muss, wenn er in die Sonne guckt oder geht es Ihnen vielleicht selbst so? Wir erklären, warum manche Menschen bei Sonnenlicht niesen müssen.
Niesen ist ein Schutzreflex des Körpers, mit dem Fremdkörper aus der Nase entfernt werden. Diese Fremdkörper können zum Beispiel Staub, Viren oder Pollen sein, die die Nasenschleimhaut reizen. Aber warum lösen dann auch Sonnenstrahlen bei manchen Menschen einen Niesreflex aus?

Niesen bei Sonnenlicht: der photische Niesreflex

Dieses Phänomen hat einen Namen: Es handelt sich um den photischen Niesreflex. Rund 20 Prozent der Bevölkerung seien laut Prof. Dr. Joachim Werner, Ärztlicher Geschäftsleiter des Universitätsklinikums Marburg, davon betroffen; Frauen etwas häufiger als Männer.

Woran es liegt, dass manche beim Blick in die Sonne niesen müssen, ist noch nicht ausreichend belegt. Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass der Sehnerv der Betroffenen (erblich bedingt) näher am Drillingsnerv verläuft als gewöhnlich. Der Drillingsnerv ist unter anderem für die nervale Steuerung der Nasenschleimhaut zuständig. Beim photischen Niesreflex kommt es zum Überspringen der Aktionspotentiale vom Sehnerv auf den Riechnerv. Der Drillingsnerv wird aufgrund der Weiterleitung der Aktionspotentiale des Sehnervs durch die Sonnenstrahlen elektrisch gereizt. Das Gehirn verarbeitet diesen Vorgang als Reizung der Nasenschleimhaut und der Betroffene muss niesen. Hat sich das Auge erstmal an die Helligkeit gewöhnt, lässt der Niesreiz nach.

Gesundheitsschädlich ist der photische Niesreflex übrigens nicht. Vielmehr handelt es sich um eine genetische Anomalie.