Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte bei der DKV Deutsche Krankenversicherung, dazu:
Bei einem Schnupfen schwellen die Nasenschleimhäute an. Sie produzieren dann mehr Schleim – die Nase verstopft. Nasensprays mit dem Wirkstoff Xylometazolin oder Oxymetazolin bewirken, dass die Schleimhäute abschwellen und die Atemwege frei werden. Das Problem: Das Spray führt zu einem Gewöhnungseffekt, wenn Betroffene es mehrmals täglich und länger als eine Woche benutzen. Die Schleimhaut gewöhnt sich an den Wirkstoff, wodurch sie immer schneller und immer stärker wieder anschwillt. Betroffene sprühen dann weiter, um die Nase zu befreien. Ein Teufelskreis, der zu einem chronischen Schnupfen und im schlimmsten Fall zu einer Abhängigkeit führen kann.
Verschnupfte müssen dennoch nicht ganz auf Nasenspray verzichten. Bei einer akuten Erkältung kann es vor allem nachts helfen, einen erholsamen Schlaf zu finden. Es sollte nur nicht länger als eine Woche zum Einsatz kommen. Als Alternative bieten sich Nasensprays mit natürlichem Meersalz oder Eukalyptusöl an, die abschwellend und schleimlösend wirken. Auch eine Nasendusche mit Salzwasser kann helfen. Klagt jemand über einen längeren Zeitraum über eine verstopfte Nase, so sollte sich das besser mal ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt anschauen. Möglicherweise sind die Beschwerden auf andere Ursachen wie zum Beispiel eine Allergie oder eine Vergrößerung der Nasenmuscheln zurückzuführen, die eine spezielle ärztliche Behandlung erfordern.
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- 23. Januar 2019
- Redaktion
Kann Nasenspray abhängig machen?
Leonie H. aus Kaiserslautern fragt: Bei Schnupfen benutze ich gerne Nasensprays, um wieder frei durchzuatmen. Jetzt habe ich gehört, dass sie abhängig machen können. Stimmt das wirklich?