Vitamin D3 wirkt in seiner aktiven Form als Calcitriol nervenschützend (neuroprotektiv) und verändert das Immunsystem positiv (immunmodulatorischer Effekt). Darüber hinaus stärkt Calcitriol Zellen des zentralen und peripheren Nervensystems, leistet also zur Prävention der genannten Krankheiten einen wesentlichen Beitrag. Nervenzellen in den wichtigsten Regionen des menschlichen Gehirns weisen nämlich Vitamin-D-Rezeptoren auf, die die Bildung von Calcitriol fördern. Deshalb, so sagt Dirk Lemke von der Median Klinik, einer Fachklinik für neurologische und orthopädische Rehabilitation, sei die Therapie von neurologischen und psychiatrischen Krankheiten mit Calcitriol sinnvoll.
Auf der Fachtagung „Vitamin D Update 2011“ an der Berliner Charité wiesen eine Reihe von Experten aus Neurologie, Orthopädie und anderen fachärztlichen Bereichen dringlich darauf hin, dass dennoch mehr als die Hälfte der deutschen Erwachsenen und bis zu 80 Prozent aller Kinder und Jugendlichen einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel im Blut aufweisen. In den Wintermonaten verschärft sich die Lage noch; um Vitamin D3 bilden zu können, braucht der menschliche Organismus nämlich Sonnenlicht. Wichtig ist daneben die Zufuhr von Vitamin D3 mit der Nahrung.
Nur dann, so die Experten in einem Sechs-Punkte-Papier, sei die ausreichende Versorgung mit dem wichtigen Vitamin gesichert. Ein Spiegel von etwa 20 Nanogramm pro Milliliter Blut sei anzustreben, dazu müsse man sich je nach Alter und Körpergewicht 1000 bis 2000 Internationale Einheiten (I.E.) pro Tag zuführen. Das entspricht 0,025 µg oder 65,0 pmol Vitamin D3. Kleiner „Pferdefuß“ dabei: Das Nahrungsmittel mit dem höchsten Vitamin-D-Gehalt ist ein geschmackliches Schreckgespenst: Lebertran.
Kalbfleisch, Hühnerei und Avocado schmecken besser, haben aber nur einen Bruchteil des Vitamin-D-Gehalts. Daher scheint es auch nach Ansicht der Experten am besten, wenn man die zweite Vitamin-D3-Quelle nutzt, die wir Menschen haben. Unsere Haut bildet nämlich bei Sonneneinstrahlung den begehrten Stoff, je hellhäutiger man ist, desto mehr Vitamin D wird gebildet. Allerdings bedeutet helle Haut auch ein höheres Sonnenbrand-Risiko. Doch auch hier gibt es Trost: Täglich eine halbe Stunde in der Sonne reicht aus, um einen ausreichenden Vitamin-D3-Spiegel zu erzielen - eine angenehmere Methode als der Esslöffel Lebertran, an den sich ältere Leser schaudernd erinnern werden...
Hier gibt es weitere Informationen zu einem VitaminD-Mangel und Lebertran als Vitamin-D-Lieferant