Primär oder sekundär – wo kommt es her?
Extremes Schwitzen kann unterschiedliche Ursachen haben und als Symptom einer anderen Erkrankung auftreten oder selbst die Krankheit sein. „Ist das Schwitzen eine Begleiterscheinung einer anderen Krankheit, sprechen Fachärzte von sekundärer Hyperhidrose. Dies ist zum Beispiel bei Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion, Schlaganfällen oder einer Schlafapnoe der Fall. Betroffene schwitzen dann am gesamten Körper sehr stark, was wir als generalisierte Hyperhidrose bezeichnen“, bemerkt Dr. Atila und ergänzt: „In diesen Fällen muss selbstverständlich die Ursache behandelt werden. Ist das Schwitzen aber einzige Beschwerde, sprechen wir von primärer Hyperhidrose und können in dem Fall auch mit entsprechenden Behandlungen effektiv helfen. Hier zeigt sich die Hyperhidrose als lokal beschränkte Form, zum Beispiel unter den Achseln oder den Füßen.“Injizieren oder extrahieren – beides ist möglich
Bei einer lokal beschränkten Hyperhidrose kann der Facharzt helfen, damit die starke Schweißbildung Betroffene nicht mehr länger im Alltag einschränkt. „Je nach Bereich arbeite ich bei der Behandlung von Hyperhidrose mit einer Botulinum-Injektion. Der Wirkstoff sorgt für eine reduzierter Aktivität des Botenstoffes Acetylcholin, der die Schweißdrüsen ankurbelt. Stirn, Hände oder auch Füße gehören zu den Körperstellen, bei denen eine Spritze gegen Schweiß bis zu 6 Monate permanent hilft“, erklärt Dr. Atila. Ergebnisse, die noch länger anhalten, bringt eine Absaugung der Schweißdrüsen mit sich, die Dr. Atila minimalinvasiv unter örtlicher Betäubung vornimmt.„Ursprünglich wurden bei dieser Form der Behandlung die Schweißdrüsen herausgeschnitten oder geschabt. Doch wir haben erkannt, dass diese Techniken mehr Risiken bergen und Narben hinterlassen. Aus diesem Grund arbeiten wir heute mit der patientenschonenden Methode des Absaugens, mit der wir Betroffenen helfen, eine Überfunktion zu normalisieren, damit sie sich im Alltag wieder körperlich und psychisch wohlfühlen.“