Während bei den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) alles beim Alten bleiben soll, erwägt die Bundesregierung einen Nichtzahler-Tarif für private Krankenkassen (PKV). In der GKV gibt es einen Rückstand von 1,53 Milliarden Euro. Die Rückstände stammen insgesamt von 640.000 Versichertenkonten, wobei einige Versicherte mehrere Konten besitzen. In der PKV gibt es 144.000 Nichtzahler, die den Krankenkassen insgesamt 554 Millionen Euro schulden.
Für die GKV wurde die Versicherungspflicht 2007, für die PKV 2009, eingeführt – seitdem steigt die Zahl der Nichtzahler. Allerdings waren bis zu 196.000 Deutsche zuvor gar nicht versichert. Die meisten Nichtzahler gelten als arm, wo früher das Sozialamt einsprang, bleiben die Kassen heute auf den Schulden sitzen.
Betroffene können mit ihrer Krankenkasse Ratenzahlungen vereinbaren, für die PKV wird jetzt sogar ein Nichtzahler-Tarif diskutiert. Nichtzahler können von ihrer Krankenkasse nicht gekündigt werden, allerdings bieten sie dann auch nur eine Notversorgung.
Weitere Informationen: http://www.zeit.de/news/2012-04/17/gesundheit-versicherte-schulden-den-krankenkassen-milliarden-17163802