220 000 Soldaten und tausende Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden schwärmten in 353 Städten mit Informationsblättern aus, um knapp drei Millionen Häuser zu besuchen. Besonders in den Favelas vieler Städte gibt es mangels moderner Abwassersysteme viele Brutstellen für die Gelbfiebermücke. Schon kleinste Pfützen und Wasserrückstände reichen ihnen, um ihre Eier abzulegen.
Doch nicht überall erreichten die Informationen die Favelabewohner. Um das Risiko von Zusammenstößen mit Drogenhändlern zu vermeiden, mieden die Soldaten vielerorts die Favelas. Neben guten Ratschlägen wird die Regierung aber auch Insektizide einsetzten, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Insgesamt will die Regierung ein Budget von etwa 526 Millionen Euro zur Bekämpfung der Mücken aufwenden.
Was ist Zika?
Das Zika-Virus steht in Verdacht, Kopffehlbildungen bei Babys hervorzurufen, wenn sich die Mutter während der Schwangerschaft mit Zika infiziert hat. Die Kinder leiden unter einer sogenannten Mikrozephalie, bei der der Kopf zu klein ist. Das Virus wird von der Gelbfiebermücke übertragen und es wurden laut WHO bereits in 39 Ländern Zika-Infektionen registriert. (weitere Informationen zu Zika)Inzwischen ist in Brasilien die Zahl der bestätigten Fälle von Mikrozephalie in Folge einer nachgewiesenen Zika-Infektion der Mutter in der Schwangerschaft auf 41 Fälle gestiegen. Insgesamt gibt es in Brasilien laut Behörden 462 bestätigte und 3852 Verdachtsfälle von Mikrozephalie.