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Kinder und ihre Marotten

Kindliche Marotten sind keine Seltenheit und treten in den verschiedensten Formen und Ausprägungen auf. Die eine spielt an ihren Haaren, der andere kaut Fingernägel, ein dritter lutscht an dem Bündchen seines Ärmels herum oder leckt sich ständig die Lippen ab. Aber sind die Kinder deswegen gestört?

Schätzungen zufolge ist jedes fünfte Kind im Vorschulalter von diesen zwanghaften Verhaltensweisen betroffen. Später in der Schule noch jedes zehnte Kind. Selbst in der Pubertät sind Marotten keine Seltenheit. Ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen kaut an den Fingernägeln.

Experten entwarnen: Die Kinder sind deswegen noch lange nicht gestört. Gewisse Marotten gehören, laut Psychologen, zur normalen Entwicklung eines Kindes dazu. Oft werden durch diese Verhaltensweisen innere Unruhen, Angst oder Nervosität nach außen getragen. Die Marotten können den Kindern sogar dabei helfen ihre Unsicherheiten zu bewältigen.

Kinderpsychologen raten dazu, die Kinder nicht explizit darauf anzusprechen. Ein Kind ständig aufzufordern, nicht mehr am Daumen zu lutschen, bringt wenig Erfolg. Die Eltern sollten lieber herausfinden was ihr Kind beunruhigt.

Marotten treten häufig im Zusammenhang mit lebenseinschneidenden Ereignissen auf, wie beispielsweise der Einschulung, einem Schulwechsel oder beim Umzug in eine fremde Stadt. Wichtig ist, dass Eltern ihre Kinder in allen Entwicklungsschritten begleiten und unterstützen. Im Idealfall legen die Kinder diese zwanghaften Verhaltensweisen dann schnell wieder ab.

Kritisch wird es erst, wenn die Marotten mehrere Monate anhalten und den Tagesablauf des Kindes bestimmen. Wenn Kinder zum Beispiel an einem Waschzwang leiden, sich blutig Kratzen, oder selbst verletzen. In diesen Fällen sollte ein Kinderarzt konsultiert werden.

Mehr zu diesem Thema: http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article115102913/Marotten-der-Kinder-ab-wann-es-brenzlig-wird.html

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