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Cannabis bleibt die am häufigsten konsumierte Droge

Neue Studien belegen, dass der Drogenkonsum im Wesentlichen unverändert bleibt. Aber: Der Alkohol- und Nikotinmissbrauch bleibt vor allem bei Jugendlichen riskant hoch und Cannabis ist weiterhin die meistkonsumierte Droge.

Die Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) veröffentlichte kürzlich ihren neuen Jahresbericht. Insgesamt geht daraus hervor, dass sich der Konsum von Drogen kaum verändert hat. Cannabis bleibt die meistkonsumierte Droge, ihr Missbrauch ist aber insgesamt rückläufig.

Cannabis-Studie deckt auf

Weitere Studien belegen den Trend. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) beispielsweise untersucht im Rahmen der Drogenaffinitätsstudie mithilfe von Repräsentativbefragungen den Cannabiskonsum junger Menschen in Deutschland. Dabei ist der Anteil der 12- bis 17-Jährigen, die in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung Cannabis konsumiert haben, von 9,2 % im Jahr 2001 auf 4,6% im Jahr 2011 gesunken. Dagegen haben sich bei den 18- bis 25-Jährigen die entsprechenden Werte im letzten Jahrzehnt nicht verändert (2001: 13,8 %; 2011: 13,5 %).

Schadensminimierungsmaßnahmen und Präventionsarbeit

Der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dykmans, ist das Thema Cannabiskonsum sehr wichtig. Vor allem die hohe Nachfrage nach Behandlungsangeboten aufgrund der verbreiteten Einnahme sei ernst zu nehmen: „Dies zeigt, dass häufiger Cannabiskonsum zu erheblichen Gesundheitsstörungen führen kann.“

Darüber hinaus bedarf es den älter werdenden Drogenabhängigen großer Zuwendung. Aus dem Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung 2013 geht hervor, dass 15% der in Behandlung befindlichen Heroinabhängigen über 40 Jahre alt sind. Speziell diese Patienten zeigen aufgrund ihrer langjährigen Abhängigkeit Symptome, die medizinisch erst 20 Jahre später auftreten sollten.

Der europäische Einfluss

Die EU-Drogenbehörde registriert jedes Jahr eine Vielzahl neuer Substanzen. Beunruhigend ist dabei, dass Süchtige oft viele Stoffe gleichzeitig konsumieren. Jugendliche werden immer häufiger dazu verleitet, Alkohol und Tabak mit illegalen Substanzen zu mischen. Für sogenannte psychoaktive Substanzen gibt es daher auch keine systematische Erfassung. Damit bleibt unklar, wie diverse „Kräutermischungen“ oder „Badesalze“ den aktuellen Bericht beeinflussen würden und von welchen gesundheitlichen Folgen auszugehen ist.

Alkohol und Tabak

Wie der Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung bereits gezeigt hat, ist der Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen allerdings weiterhin alarmierend, Stichwort: „Komasaufen“. Ähnlich verhält es sich beim Tabak: Laut Bericht ist das Rauchen am stärksten im jungen Erwachsenenalter vertreten.

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