Schweiß riecht nicht
Zwei bis drei Millionen Schweißdrüsen sitzen in unserer Haut und sorgen dafür, dass der Körper seine Temperatur regulieren und auf ca. 37°C halten kann. So verlieren wir über den Tag verteilt und ohne besondere Anstrengung ein bis zwei Liter Wasser. Wir schwitzen folglich immer. „Verantwortlich hierfür sind die ekkrinen Drüsen“, erklärt Experte Andy Fischer, Entwickler der „Everdry“-Produkte. „Im Gegensatz zu den apokrinen Drüsen, sind sie über den ganzen Körper verteilt und sondern eine klare, geruchslose und zu 98 Prozent aus Wasser bestehende Flüssigkeit ab.“ Die apokrinen Schweißdrüsen kommen hingegen nur in den behaarten Körperarealen der Achsel- und Genitalregion sowie an den Brustwarzen vor. Der typische Geruch, den wir mit Schweiß verbinden, entsteht erst, wenn die ausgetretene Flüssigkeit auf Bakterien trifft, die auf der Haut oder in unserer Kleidung vorhanden sind. Wenn diese Bakterien den Schweiß zersetzen, entsteht der unangenehme Geruch.
Der Experte empfiehlt: Um diesen Gerüchen entgegenzuwirken, sollte man bei der Wahl der Kleidung darauf achten, dass die Stoffe luftdurchlässig und aus Naturfasern (z.B. Baumwolle) oder Leinen sind. Dadurch wird der Körper besser gekühlt. Generell sind Synthetikfasern besonders gute „Bakterienspeicher“, da sie nicht atmungsaktiv sind. Auch das Entfernen der Körperbehaarung, vor allem unter den Achseln, kann die Geruchsbildung verringern. Gründliches Einseifen und desinfizierende Waschmittel können ebenfalls Abhilfe schaffen.
Schwitzen entgiftet nicht
Der Körper schwitzt um sich an verschiedene Temperaturen anpassen zu können – das ist für den Menschen lebenswichtig. Gereinigt wird der Körper bei diesem Vorgang allerdings nicht: „Über den Schweiß wird letztlich nur eine sehr geringe Menge an Giftstoffen abgesondert“, weiß der Experte. Die Entgiftung des Körpers übernimmt hauptsächlich das Verdauungssystem. Wer seinen Körper nachhaltig entgiften möchte, sollte daher viel trinken und auf seine Ernährung achten. Milchprodukte, Eier, Weizen, Zucker, Alkohol, Koffein und stärkehaltige Lebensmittel sollten vom Speiseplan gestrichen und durch Salat, Suppen und Gemüse und Naturreis ersetzt werden.
Anders als weitläufig vermutet, entschlackt der Mensch auch nicht, indem er absichtlich schwitzt. Regelmäßiges Saunieren kann jedoch dazu beitragen, die Schweißdrüsen zu trainieren, wodurch sie effektiver arbeiten. In erster Linie wird durch das Saunieren aber das Herz-Kreislauf-System gestärkt.
Sport kann beim schwitzen helfen
Im Allgemeinen sagt das Schwitzen nichts über die Fitness aus. Gut trainierte Menschen schwitzen allerdings effektiver. Durch regelmäßige körperliche Aktivität werden nicht nur Muskeln aufgebaut und das Herz-Kreislauf-System stabilisiert, auch die Schweißdrüsen werden trainiert. Anders als bei untrainierten Menschen erfolgt bei Sportlern der Befehl vom Gehirn, Schweiß zu produzieren, sobald die Anstrengung beginnt. Bei Menschen die selten Sport treiben erfolgt dieser Befehl erst, wenn die Körpertemperatur ansteigt. So kommt es nicht selten zu spontanen und manchmal extremen Schweißausbrüchen. Trainierte Schweißdrüsen können die vorhandene Wassermenge besser regulieren und geben nicht zu viel Flüssigkeit auf einmal ab. Der sportliche Effekt: Da man schneller schwitzt, kann der Körper die Temperatur besser regulieren und man kann ausdauernder Sport treiben.
Was hilft gegen übermäßiges schwitzen
Jeder Mensch schwitzt anders. „Die Menge an Schweiß die wir produzieren hängt von der eigenen Konstitution ab und dient einzig dazu, die Körpertemperatur zu senken“, weiß der Experte. Bedenklich wird es erst, wenn die Menge Schweiß unkontrollierbar wird, zu hoch ist und vor allem an Händen und Füßen austritt. In diesem Fall spricht man von Hyperhidrosis (übermäßiges Schwitzen). Menschen, die an dieser Krankheit leiden, schwitzen ca. dreimal so stark wie andere Menschen.
Eine wirksame Methode gegen übermäßiges Schwitzen anzugehen, sind Deos, die Aluminiumsalze enthalten. Die Salze verengen die Schweißdrüsen vorübergehend und stoppen so – je nach Konzentration - die Schweißabgabe innerhalb weniger Sekunden. „Es ist die kosten- und zeitsparendste Möglichkeit, das Schwitzen zuverlässig in den Griff zu bekommen“ empfiehlt Andy Fischer aus eigener Erfahrung. Er selbst litt 25 Jahre lang unter Hyperhidrosis. Verschiedene Hersteller bieten die wirksamen Salze als Deo-Roller, Tinkturen, Puder, Handcremes und –Lotionen an.
Noch ein Tipp vom Experten: Handcremes und -Salben dichten die Haut ab, wodurch man noch mehr schwitzt. Für diesen Fall gibt es spezielle Hand- und Fußtücher.
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Schweiß ist den meisten Menschen unangenehm - gerade beim Sport oder im Sommer, wenn die Temperaturen steigen. Dabei erfüllt das Schwitzen einige wichtige Funktionen für den Körper und unsere Gesundheit. Wir klären einige Schweiß-Mythen auf.