Das Ergebnis veröffentlichte ein Forscherteam um Oyinlola Oyebode vom University College London im "Journal of Epidemology and Community Health". In der Studie wurden der Lebensstil und die Ernährungsweise von 65.000 Briten über einen Zeitraum von acht Jahren beobachtet, teilweise bis hin zum Tod der Teilnehmer. Erfasst wurden das Alter, das Geschlecht, der Body-Mass-Index und der Bildungsgrad. Außerdem wurden die körperliche Aktivität, der Zigaretten- sowie der Alkoholkonsum in Betracht gezogen. Das Durchschnittsalter betrug 57 Jahre, es nahmen etwas mehr Frauen (56%) als Männer teil.
Mehr Obst und Gemüse für ein längeres Leben
Insgesamt kamen 4399 der Studienteilnehmer in dieser Zeit ums Leben, das sind 6,7%. Das Ergebnis zeigt: In der Personengruppe, die weniger als eine Portion Obst oder Gemüse pro Tag aß, lag die Sterblichkeit bei 8,7%. Sie ist somit wesentlich höher als in der Personengruppe mit dem höchsten Obst- und Gemüsekonsum (sieben Portionen und mehr), in der die Sterblichkeit bei 4,1% lag.Zu beachten ist allerdings auch folgender Faktor: Menschen, die allgemein auf eine gesunde Ernährung achten, pflegen auch sonst einen gesünderen Lebensstil als Menschen, die Obst und Gemüse meiden. In letzterer Personengruppe steigt so beispielsweise auch die Anzahl der Raucher.
Die Forscher fanden auch heraus, dass der Genuss von Gemüse noch stärker auf eine niedrigere Sterbensrate deutet als der von Obst. Gemüse sei somit förderlicher für die Gesundheit.
Obst und Gemüse: Frisch oder aus der Dose?
Eine Einschränkung gibt es allerdings: Produkte wie Smoothies, Dosenfrüchte oder Fruchtsäfte dürften nicht zu den empfohlenen Tagesmengen gezählt werden, sagen die Forscher. Diesen Lebensmitteln würde bei ihrer Produktion relativ viel Zucker zugesetzt, sodass sie nicht mehr förderlich für die Gesundheit wären.Schwierige Umsetzung
Zusammengefasst lässt sich sagen: Dass mehr Obst und Gemüse für eine gesündere Ernährung steht als Burger und Pommes ist den meisten bewusst. Der Ratschlag, zu sieben Handvoll oder mehr zu greifen, ist zwar gut gemeint, aber nur schwer umzusetzen. Selbst für Personen mit einem ausgeprägten Ernährungssinn. In der Hektik des Alltags fehlt es oft einfach an Zeit und Motivation, um sich derart ernähren zu können. Eine Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben nimmt bei weitem weniger Zeit in Anspruch, als ein frisches Essen aus Gemüse zuzubereiten. Diese Art von Ernährung wird zudem schnell teuer. Die Ergebnisse der Studie sind deshalb zwar eindrucksvoll, helfen uns in der heutigen Zeit aber leider nicht, diese Problematik zu lösen.Selbstverständlich darf man auch nicht vergessen, dass es sich bei der Studie um eine reine Beobachtungsstudie handelt. Die Resultate können also nicht eindeutig beweisen, dass die Ernährung für die geringere Sterblichkeit verantwortlich ist.
Eine kurze Fassung der Studie (englisch) finden Sie hier.