Botox bis Kollagen –  „Schönmacher-Wirkstoffe“ Teil 1 istockphoto.com/DomenicoGelermo

Botox bis Kollagen – „Schönmacher-Wirkstoffe“ Teil 1

Die Schönheitsindustrie hat eine Menge an Wirkstoffen und Substanzen auf den Markt gebracht, von denen wir keine klare Vorstellung haben, was sie wirklich sind, wo sie eingesetzt werden und welche Wirkungen sie haben. In unserem Schönmacher-Special bieten wir Euch einen kleinen Überblick über die bekanntesten Wirkstoffe…

Kollagen

Kollagen ist allgemein ein Sammelbegriff für eine große Gruppe von Proteinen, die sich zu so genannten Kollagen-Fasern zusammensetzen. Kollagen ist neben dem Wasser eine der verbreitetsten Substanzen im menschlichen Organismus und gilt aufgrund seiner molekularen Struktur als besonders robust. Es ist der wichtigste Bestandteil der Haut, der Knochen, der Zähne und des Bindegewebes. In der Kosmetik wird Kollagen aus Schweine oder Rinderhaut gewonnen. Für die äußere Anwendung werden Cremes angeboten zur Behandlung von kleineren Fältchen. Hauptanwendungsgebiet ist jedoch die Injektion von Kollagen zur Faltenglättung oder fürs Aufpolstern von Lippen.

Hyaluron

Hyaluronsäure (sodium hyaluronat) ist ein wichtiger, natürlicher Bestandteil des Bindegewebes und der Haut. Unter anderem sorgt sie für die Speicherung von Wasser und ist Schmiermittel für Gelenke und Bandscheiben. Hyaluron wird biochemisch aus der Zellmembran von Mikroorganismen hergestellt. In Cremes eingesetzt bildet Hyaluron-Säure einen flexiblen Film auf der Haut, der den Wasserverlust verhindert und kleine Fältchen aufpolstert. Die Säure wird aber auch unter die Haut gespritzt, um tiefere Falten auszubügeln. Auch in der Schönheitschirurgie wird Hyaluron zur Auspolsterung verschiedener Körperteile, wie z.B. Wangen, Brüste oder Gesäß, eingesetzt.

Botox (Botulinumtoxin)

Ist ein Sammelbegriff für ähnliche neurotoxische Proteine. Das Gift wird von verschiedenen Stämmen der Bakterienart „Clostridium botulinum“ ausgeschieden (Exotoxine) und stört die Signalübertragung der Nervenzellen. Es kann aber auch zu einer Muskelschwäche und Funktionsstillstand der Lunge führen. Botox wird zur Faltenreduzierung in der Schönheitschirurgie unter die Haut eingespritzt. Durch den Wirkstoff wird die Muskelkontraktion verhindert, wodurch eine Faltenmilderung eintritt. Der Einsatz von Botox wird vielfach kritisiert, da es bei einer Überdosierung großen Schaden anrichten kann. Auch aus der ästhetischen Perspektive, schneidet Botox immer schlechter in den Medien ab, denn vielen Anwenderinnen von Botox wird Gesichtsstarre und emotionslosen Ausdruck nachgesagt.

Retinol A (auch Vitamin A1)

Ist ein fettlösliches Vitamin und baut sich im Körper zu Vitamin-A-Säure (Tretinoin) um. Retinol A findet man in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Eier, Milch. In pflanzlichen Lebensmitteln findet sich das Vitamin A in Form von Beta-Carotin wieder. In erster Linie wirkt sich Retinol A auf die Reifung und Herstellung der roten Blutkörperchen aus. Auch ist es essentiell für die Fortpflanzung sowie für das Wachstum und die Entwicklung des Körpers. In der Kosmetik findet Retinol deswegen Anwendung, weil es bei Vitamin A Mangel zu einer schuppigen und trockenen Haut kommt. Um dies vorzubeugen, enthalten viele Cremes schon von Haus aus kleine Mengen an Vitamin-A-Säure. Hinzukommt das Retinol Enzyme hemmt, die das körpereigene Kollagen abbauen, welches wiederum für eine straffe Haut wichtig ist. Nachteil an der kosmetischen Verwendung von Vitamin-A-Säure liegt darin, dass der Wirkstoff die Haut extrem reizen kann. Deswegen ist die Konzentration in hautverjüngenden Cremes auch dementsprechend niedrig.

 

Quellen:

Bräutigam Brigitte, Lexikon der kosmetischen Rohstoffe, Book on Demand Verlag, 2010

Elsässer Sabine, Körperpflegekunde und Kosmetik, Springer Medizinverlag, 2. Auflage, 2008

Kerscher Martina, Dermakosmetik, Steinkopff Verlag, 2. Auflage, 2009

 

 

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