Intimzone Mund - was tun gegen Mundgeruch und Co? thinkstockphotos.com

Intimzone Mund - was tun gegen Mundgeruch und Co?

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Jeder Mensch verfügt über einen persönlichen Distanzbereich, der mindestens 60 Zentimeter umfasst. Nur Personen mit besonderem Vertrauen dürfen diese natürliche Grenze überschreiten. „Wir als Zahnärzte dringen über das normale Maß an Nähe in den hochsensiblen Mundbereich ein“, erklärt Zahnarzt und Implantologe Milan Michalides aus der Zahnarztpraxis Michalides & Lang in Stuhr bei Bremen und betont: „Um dadurch entstehende Unsicherheiten oder Ängste zu nehmen, ist es wichtig, mit den Patienten zu sprechen und ihre Fragen ehrlich zu beantworten.“ Auch Tabuthemen wie Mundgeruch, panische Angst vor dem Zahnarzt oder Zungenpilz sollten hierbei zur Sprache kommen.

Mundgeruch – woran kann es liegen?

Zu über 90 Prozent entsteht Mundgeruch aus einer nachlässigen Zahnpflege. Hält schlechter Atem jedoch länger an und gibt es keine nachvollziehbaren Ursachen wie den vorherigen Verzehr von Zwiebeln, gilt es, einen Zahnarzt aufzusuchen. Denn oft haben sich behandlungsbedürftige Krankheitsbilder wie Karies, Parodontitis oder Mundtrockenheit entwickelt, die für den unangenehmen Geruch sorgen. In einigen Fällen zählen auch Erkrankungen der Atemwege, Unterzuckerung bei Diabetikern, schlecht sitzende Prothesen oder Mangelernährung zu den Auslösern. „Bei gelegentlichem Mundgeruch gilt nach wie vor eine optimale Pflege mit Zahnbürste, Zahnseide und Zungenschaber als beste Methode“, sagt Milan Michalides. Zudem unterstützen regelmäßige Kontrolltermine und ein- bis zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung die Mundgesundheit. Zuckerfreie Kaugummis sorgen für den schnellen Frischekick.

Zahnarztangst – gibt es Hilfe?

Gewöhnlich lässt sich das Vertrauen der Patienten behutsam wiederherstellen. „Dieses haben sie leider durch schlechte Erfahrungen, schmerzhafte Behandlungen oder falsche Diagnosen verloren“, weiß Milan Michalides. Um Patienten den Schritt zum Arzt zu erleichtern, findet beim ersten Termin nur ein ausführliches Vorgespräch statt. Hier bietet sich die Möglichkeit, individuelle Ängste zu klären. „Erst danach werfen wir einen kurzen Blick in den Mund und erstellen ein digitales Röntgenbild. Instrumente kommen hier nicht zum Einsatz“, betont der Zahnarzt. „Anhand dieser Vorlage planen wir zusammen mit dem Patienten das weitere Vorgehen.“ Um den Eingriff möglichst stressfrei und in einer Sitzung durchzuführen, steht bei umfangreichen Behandlungen die Vollnarkose zur Verfügung. Bei kleineren Reparaturen im Mund sorgt Lachgas für die nötige Beruhigung. (Hier finden Sie ein komplettes Interview zum Thema "Angst vorm Zahnarzt")
 

Zungenpilz – was ist die Ursache?

Die hartnäckige Pilzinfektion – auch Mundsoor genannt – kann durch eine Antibiotika-Behandlung, aber auch durch Diabetes begünstigt werden. In beiden Fällen liegt eine geschwächte Immunabwehr zugrunde, so dass sich im Mund vorkommende Hefepilze ausbreiten. In der Folge verursachen diese ein unangenehmes Brennen sowie starke Rötungen mit weißen Flecken auf Zunge oder Wangeninnenseite. Besonders Säuglinge sowie ältere und geschwächte Personen leiden häufiger unter den Symptomen. Ärzte raten zu einer schnellen Behandlung, denn im schlimmsten Fall kann der Pilz auf Herz und Lunge übergreifen. „Um erste Beschwerden zu lindern, helfen pilzabtötende Medikamente, sogenannte Antimykotika, in Form von Mundspüllösungen oder Tinkturen“, weiß Milan Michalides. „Nach wenigen Tagen sollten die Beschwerden zurückgehen.“

Pressemitteilung Zahnärzte Stuhr
 

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