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Tipps für Sport bei Blasenschwäche

Wer unter Blasenschwäche leidet, hat beim Sport oft Angst, einen Urinverlust zu erleiden. Das muss aber nicht sein. Prof. Dr. Daniela Schultz-Lampel, Direktorin des Kontinenzzentrums Südwest am Schwarzwald-Baar Klinikum, gibt Tipps für Sport bei Blasenschwäche.
Wer unter einer Harnbelastungsinkontinenz leidet, kennt das Problem: Man macht beim Sport eine ruckartige Bewegung und verliert Urin. Davon sollten Betroffen sich jedoch nicht einschüchtern lassen.

Die richtige Sportart bei Blasenschwäche

 „Deswegen muss man nicht auf Sport verzichten. Man muss bei einer Inkontinenz eben die richtige Sportart wählen“, sagt Prof. Dr. Daniela Schultz-Lampel. Bei der Harnbelastungsinkontinenz sei es wichtig, keine Sportarten zu betreiben, die mit kurzen, starken Bewegungen verbunden sind. Einige Beispiele hierfür: Trampolin springen, joggen, Tennis, Volleyball, Handball, Basketball oder Gewichtheben. „Geeignete Sportarten sind Pilates und Yoga. Aber auch Schwimmen, weil man durch die Schwerelosigkeit im Wasser den Beckenboden nicht belastet“, erklärt Schultz-Lampel.

Bei Blasenschwäche die Beckenbodenmuskulatur stärken

Die Harnbelastungsinkontinenz wird durch eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur hervorgerufen. Diese gilt es zu stärken, um die Symptome zu lindern. „Das Wichtigste ist, dass man die betroffene Person den Beckenboden zunächst wahrnehmen lässt. Die meisten Patienten haben nämlich kein Gefühl für ihre Beckenbodenmuskulatur. Wenn man weiß, wo dieser Muskel sitzt, kann mit dem Beckenbodentraining begonnen werden. Das führt man am besten bei einem geschulten Physiotherapeuten durch.“


Verhalten bei Urinverlust beim Sport

Um beim Sport den Urin aufzufangen, sollten Betroffene laut Schultz-Lampel Einlagen (zum Beispiel in Form von Binden) tragen. Zudem sei schwarze Kleidung vorteilhaft, da der Urin bei einem möglichen Urinverlust nicht so stark sichtbar wird. „Für Frauen gibt es außerdem sogenannte Inkontinenz-Tampons, mit denen man sich schützen kann.“ Wichtig für Betroffene sei zudem, beim Sport auf keinen Fall auf ausreichend Flüssigkeit zu verzichten. „Den Fehler machen einige, die unter einer Dranginkontinenz leiden – aus Angst, sie müssten während dem Sport häufig zur Toilette.“ Sowohl beim Sport als auch im Alltag gilt daher: Wer unter Blasenschwäche leidet, sollte trotzdem ausreichend trinken.

 

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