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Was ist die Kalkschulter?

Die Kalkschulter, auch Tendinitis calcarea genannt, ist eine bewegungseinschränkende Gelenkserkrankung, bei der die Schmerzen ganz unterschiedlich sein können. Schwierig ist vor allem, sie zu entdecken. Viele Ärzte brauchen Jahre, um sie richtig diagnostizieren zu können.

Einen Pullover anziehen. Selbst eine solch alltägliche Angelegenheit kann für Menschen mit einer Kalkschulter zu unerträglichen Schmerzen führen. Dabei klingt der Entstehungsgrund für eine Kalkschulter erst einmal ganz harmlos:

Am Schultergelenk kommt es zu Kalziumablagerungen. Diese setzen sich bevorzugt in den Sehnen und Sehnenansätze rund um die Rotatorenmanschette des Schultergelenks ab. Die Rotatorenmanschette besteht aus einer Gruppe von vier Muskeln, die die Bewegung in der Schulter gewährleisten sollen und gleichzeitig für die Stabilisierung des Oberarmknochens in der recht kleinen Gelenkpfanne des Schulterblatts sorgen. Genau hier kommt es über die Jahre zu den benannten Kalkablagerungen.

Die Kalkdepots gehen nicht notwendig sofort mit Schmerzen einher. Deswegen werden sie oftmals erst Jahre nach einem ersten Vorliegen eher zufällig entdeckt, wenn beispielsweise Röntgenbilder von der Schulter begutachtet werden.

Erst ab einer bestimmten Größe und aufgrund ihrer Wachstumsrichtung fangen die Kalziumablagerungen an, Schmerzen zu verursachen. Zunächst treten die Schmerzen nur bei bestimmten Bewegungen auf, später wird die Bewegung immer mehr eingeschränkt. Besonders schwierig werden dann Bewegungen, bei denen die Arme nach oben gestreckt werden müssen und bei Drehbewegungen. Mit der Zeit schmerzt selbst der ruhende Arm. Dies vorzugsweise in der Nacht. Die Kalkablagerungen reizen Sehnen, Muskeln und schließlich das Gelenk, weswegen es zu einer Schleimbeutelentzündung kommen kann. In diesem Stadium können die Schmerzen unerträglich werden. Die Bewegung von Schulter und Arm wird beinahe unmöglich.

Ursachen der Kalkschulter

Äußere Einwirkungen wie Sehnenrisse, Stürze und andere Verletzungen der Rotatorenmanschette können eine Kalkschulter verursachen. Eine Überlastung der Schultern durch schwere Arbeit oder auch eine erblich bedingte schlechte Durchblutung der Schultergegend können ebenfalls Auslöser sein. Daneben gibt es bis jetzt noch keine tieferen Erkenntnisse über die Entstehungsgründe der Kalkschulter.

Behandlungsmöglichkeiten

Größtenteils greifen Ärzte auf herkömmlichen Behandlungsformen zurück. Hier wird zunächst versucht mit u.a. Spritzen, Schmerzmitteln und Massagen eine Schmerzlinderung zu erzielen. Gelingt dies nicht, kann versucht werden, mit einer minimalinvasiven Schulter-OP die Kalkbildung zu beheben. Doch warnen Ärzte zunehmend vor einer vorschnellen Operation, da es sich bei einer Kalkschulter um eine sogenannte selbstheilende Krankheit handelt, bei der die Kalkablagerung in den meisten Fällen spontan wieder resorbiert wird.

Weitere Möglichkeiten finden sich in der nichtoperativen Stoßwellentherapie, bei der die Kalkablagerung mit Ultraschallwellen beschossen wird. Diese Behandlungsform wird allerdings bis dato nicht von den Krankenkassen übernommen.