Lebensbedrohliche Unbekannte: Herzerkrankung Aortenstenose thinkstockphotos.com

Lebensbedrohliche Unbekannte: Herzerkrankung Aortenstenose

Alltägliche Situationen fordern immer mehr Kraft, das Atmen fällt schwer, Erschöpfung tritt ein – was viele für die typischen Anzeichen des „Älterwerdens“ halten, können auch die ersten Symptome einer sogenannten Aortenstenose sein. Aber was ist das?
Bei einer Aortenstenose handelt es sich um einen Herzklappenfehler. Die Herzklappe, die den Blutstrom von der linken Herzkammer zur Hauptschlagader (Aorta) regelt, ist dabei verengt.

Ursache

Ursache für diese Verengung (Stenose) können unter anderem Kalkablagerungen an den Klappentaschen sein, die sich dadurch schlechter öffnen und schließen. Es kommt zu einer Linksherzbelastung und in der Folge einer Hypertrophie des linken Herzens, also einer Vergrößerung des linken Herzmuskels. Dadurch kann das Herz anfangs die defekte Klappe noch kompensieren und trotzdem genügend Blut auswerfen. Im Laufe der Zeit entwickelt sich aber eine Erweiterung des Herzgefäßes, es kommt zu verringerter Pumpleistung (Herzinsuffizienz). Die Folge: Der Körper wird nicht mehr ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt.

Wer ist gefährdet, an einer Aortenstenose zu erkranken?

Je älter ein Mensch wird, desto höher ist das Risiko an einer Aortenstenose zu erkranken. Ab einem Alter von 65 Jahren sind zwei bis sieben Prozent davon betroffen, bei Über-85-Jährigen sind es sogar schon 10 Prozent.
„Eine Verdachtsdiagnose kann schon beim Hausarzt durch das Abhören mit einem Stethoskop gestellt werden und ist dementsprechend wichtig“, sagt Prof. Dr. med. Helge Möllmann, Kardiologe und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I am St.-Johannes-Hospital in Dortmund in einer Pressemitteilung. Ältere Menschen sollten sich also bei jedem Arzttermin abhören zu lassen.

Aortenstenose – Symptome

Typische Symptome, die bei einer Aortenstenose auftreten: Schwindel, Angina Pectoris (Brustenge) und Kreislaufkollaps.

Aortenstenose – Behandlung

Wird eine Aortenstenose erkannt, kann sie gut behandelt werden, in der Regel mittels chirurgischem Eingriff. Die Herzklappen-OP hat sich seit Jahrzehnten bewährt und zählt zu den medizinischen Standardverfahren. Wenn eine Operation am offenen Herzen zu riskant ist, steht zudem seit 2007 ein katheterbasiertes Verfahren (TAVI) zur Verfügung. Hierbei wird eine künstliche Herzklappe beispielsweise über die Leisten-Schlagader eingeführt. Die Entscheidung, welche Behandlung die richtige für den jeweiligen Patienten ist, fällt ein Experten-Team – bestehend aus einem interventionellen Kardiologen, einem Herzchirurgen und einem Anästhesisten.

Hinweis: Mit Pressemitteilung der Agentur Edelmann Ergo