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Was ist eine Gehirnerschütterung?

Der Kopf ist zumindest bei den meisten Menschen das wertvollste Körperteil. Darum muss er besonders geschützt werden. Bei jedem Sturz auf den Schädel droht sonst eine Gehirnerschütterung. Hier erfahrt Ihr, wie man eine Gehirnerschütterung erkennt und was man als Sofortmaßnahme tun kann.

Egal ob man beim Fußball mit den Köpfen zusammenstößt, vom Fahrrad stürzt oder sich beim Inline-Skaten langlegt, bei fast jedem Sturz ist der Kopf gefährdet. Beim Radeln und Skaten tragen vernünftige Sportler einen Helm. Aber nicht bei jeder Sportart kann man sein wertvollstes Körperteil auch richtig schützen. So droht bei jedem Unfall eine Gehirnerschütterung, die man nicht verharmlosen sollte.

Nach einem Sturz mit dem Kopf auf harten Untergrund wird einem häufig kurz schwarz vor Augen. Das könnte zumindest schon ein erster Hinweis auf ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT), wozu auch die Gehirnerschütterung zählt, sein. Es gibt aber auch ganz klare Indizien.

Die Gehirnerschütterung (medizinisch Commotio cerebri oder nur kurz Commotio) ist äußerlich nicht erkennbar. Das macht es so schwierig, sie als Laie genau zu diagnostizieren. Teilweise ist man bei einer Commotio bis zu 15 Minuten bewusstlos. Das ist aber nur bei schwereren Erschütterungen der Fall. Meist bleibt man trotz Gehirnerschütterung bei vollem Bewusstsein, von einem Schwindelgefühl abgesehen.

Typische Symptome für eine Gehirnerschütterung sind Übelkeit, Krämpfe, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Erinnerungslücken, Gleichgewichtsprobleme und ein leichtes Schielen. Kopfschmerzen treten durch die motorische Einwirkung von außen bei einem Sturz eigentlich immer auf. Insofern sind sie keine Hilfe dabei, wenn man herausfinden will, ob der Betroffene eine Gehirnerschütterung hat.

Schau mir in die Augen

Genauer lässt sich die Verletzung durch die Pupillendifferenz feststellen. Sind die Pupillen unterschiedlich groß, deutet das auf eine Gehirnerschütterung oder sogar eine Hirnblutung hin. Der Betroffene sollte dann sofort ins nächste Krankenhaus eingeliefert werden. Wenn man unsicher ist, kann man mit einer Taschenlampe dem Betroffenen abwechselnd in beide Augen leuchten. Ist das Gehirn intakt, schließen sich beide Pupillen synchron, obwohl man nur in eine hinein leuchtet.

Im Krankenhaus kann man durch entsprechende Diagnostik (Röntgen, Computertomografie, MRT, EEG etc.) natürlich genauer feststellen, ob und wie stark das Gehirn betroffen ist. Ein deutliches Indiz für ein SHT ist aber, wenn man sich in der Nacht nach der Verletzung übergeben muss.

Kopfverletzungen sind heimtückisch

Kopfverletzungen sind insgesamt meist sehr heimtückisch. Denn die Auswirkungen eines Sturzes kommen oft erst nach einigen Tagen voll zur Geltung. Daher wird ein Patient mit Verdacht auf Gehirnerschütterung, um auf Nummer sicher zu gehen, rund 48 Stunden zur Beobachtung im Krankenhaus behalten. Dann können die Ärzte sicher sein, dass kein lebensbedrohliches Blutgerinnsel vorliegt.

Bis eine Gehirnerschütterung ausgeheilt ist, dauert es rund 10 – 15 Tage. In dieser Zeit sollte man sich ruhig verhalten, keinen Sport treiben und Fernsehen, Lärm und Stress vermeiden. Dann verheilt das SHT in der Regel auch ohne Folgen.
Besser ist, man schützt sich und sein wertvollstes Körperteil zumindest in den Sportarten, in denen es möglich ist, mit einem Helm.