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Verbrennungen – Die verschiedenen Grade

Je nachdem, wie stark eine Verbrennung ist, unterscheidet man sie in drei beziehungsweise vier verschiedene Grade. Jeder Grad beschreibt dabei eine bestimmte Schwere der Hautschädigungen. Die Bezeichnung vierter Grad ist in der Medizin inzwischen nicht mehr gebräuchlich.

Verbrennungen ersten Grades

Bei Verbrennungen ersten Grades ist die Haut nur oberflächlich verbrannt (Epidermis). Sie ist gerötet und schmerzt. Auf den Nadelstichtest reagiert die Haut mit einer Blutung. In der Regel ist die Verbrennung nach ein paar Tagen wieder verheilt und die Haut hat sich regeneriert. Die Heilung kann durch Hautpflegeprodukte unterstützt werden. Die wohl bekannteste Verbrennung ersten Grades: Der Sonnenbrand.

Verbrennungen zweiten Grades

Der zweite Grad wird nochmals unterschieden, in Grad 2a und Grad 2b. Verbrennungen des Grades 2a betreffen die Epidermis. Die Symptome sind auch hier Hautrötung und starke Schmerzen. Zudem bilden sich Ödeme und Blasen. Die Wunde ist feucht. Auf den Nadelstichtest reagiert die Haut mit einer Blutung. Solche Verbrennungen heilen in der Regel spontan und werden üblicherweise mit sterilen Verbänden verbunden. Innerhalb von etwa 14 Tagen heilen Verbrennungen des Grades 2a ab.

Bei Verbrennungen des Grades 2b sind sowohl oberflächliche als auch tiefere Hautschichten betroffen (Epidermis und Dermis). Sie verursachen kaum Schmerzen, Flüssigkeit sammelt sich unterhalb der Epidermis, was als Blase sichtbar wird. Auch hier ist die Wunde feucht und weist zudem einen hellen, weißlichen Wundgrund auf. Es kann vorkommen, dass sich betroffene Hautstellen ablösen. Der Nadelstichtest ruft lediglich eine verzögerte Blutung hervor. Bei solchen Verbrennungen kann sich die Haut nicht mehr spontan selbst regenerieren. Die Wundheilung beginnt verzögert und es bilden sich hypertrophe, vereinfacht ausgedrückt: wulstige, Narben. Eine Operation ist häufig die notwendige Behandlungsmethode.

Verbrennungen dritten Grades

Bei Verbrennungen dritten Grades sind alle Hautschichten, also Epidermis, Dermis und Subkutis zerstört. Die Haut der betroffenen Stellen ist gelb-weißlich bis schwarz verfärbt und wird hart. Es tritt kein Schmerzempfinden mehr auf, auch eine Blutung beim Nadelstichtest findet nicht statt. Die verbrannte Haut löst sich ab und es bilden sich Ulzerationen, „Geschwüre“.  Eine spontane Heilung der Haut ist unmöglich, sie muss operativ rekonstruiert werden.
Wenn außer der Haut weiteres Gewebe, beispielsweise Muskeln, Sehnen, Faszien und gegebenenfalls Knochen verbrannt sind, wird gerne von Verbrennungen vierten Grades gesprochen. Allerdings ist dieser Begriff inzwischen medizinisch weihgehend aufgehoben.

(Quelle: Henne-Bruns, Duale Reihe Chirurgie, Thieme, 4. aktualisierte Auflage 2012)

Hier gibt es Tipps zur Ersten Hilfe bei Verbrennungen

 

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