Es arbeiten Wissenschaftler aus 12 internationalen Universitäten an diesem Herkulesprojekt. „Tobi“ (Tools For Brain Computer Interaction), so nennt sich diese Kooperation, soll Querschnittsgelähmten die Möglichkeit geben, allein mit ihren Gedanken ihre Prothesen zu steuern.
Die Steuerung der Prothesen verläuft über Hirnströme, die eine Elektrodenhaube empfängt und an den Computer weiterleitet. Per Elektrostimulation wird dann die Bewegungen ausführt.
Neuro-Expertin, Andrea Kübler von der Universität Würzburg, spricht zwar von erheblichen Fortschritten gegenüber der bisherigen Technologie, doch räumt sie gleichzeitig ein, dass sie nichts sei, „was in den nächsten zwei Jahren auf dem Markt“ käme.
Derzeit machen „die Kappe und das Kontaktgel den Querschnittsgelähmten noch viel Arbeit, die Software ist zu kompliziert und die Übertragung der Hirnströme ist zu langsam“, so die von Kübler benannten Schwächen der heute verfügbaren Technik. Auch müssten die Schnittstellen kleiner, schneller, zuverlässiger und ein wenig schicker werden, damit sie den Ansprüchen der Patienten genügen können, betonte die Expertin.
Dennoch sei das Ziel, Gelähmte mit Hilfe ihrer Gedankenkraft wieder bewegungsfähig zu machen, in greifbarer Nähe. Die Wissenschaftler geben sich jedenfalls optimistisch.