Zimt, Vanille und Co. – Gesund, aber nur in der richtigen Dosis thinkstock.de

Zimt, Vanille und Co. – Gesund, aber nur in der richtigen Dosis

In der Weihnachtszeit duftet es überall nach Plätzchen, Glühwein oder Punsch. Zimt, Kardamom, Vanille und viele weitere Zutaten versüßen uns die kalte Jahreszeit. Die Weihnachtsgewürze verfeinern nicht nur unser Essen, sie haben zudem auch eine gesundheitsfördernde Wirkung. Aber Vorsicht: Zu viel des Guten ist ungesund. Wir geben eine Übersicht der beliebtesten Weihnachtsgewürze und klären über die richtige Dosierung auf.

Vanille

Die Vanille gehört zu den Orchideengewächsen und stammt ursprünglich aus Mexiko. Durch die spanischen Eroberer gelangte sie nach Europa. Echte Vanille gehört weltweit zu den begehrtesten Gewürzen, allerdings werden jedes Jahr nur etwa 1000 Tonnen davon produziert. Da dies den weltweiten Bedarf nicht deckt, wird der Hauptaromastoff Vanillin heutzutage hauptsächlich künstlich hergestellt. Vanille wird in der Küche vor allem zum Würzen von Süßspeisen verwendet: Pudding, Soße und Plätzchen sind die Klassiker.
Der Vanille werden verschiedene positive Wirkungsweisen nachgesagt. Als Zusatzstoff in Duftkerzen und Pflegeprodukten dient die Vanille zur Beruhigung und Entspannung. Sie soll eine hemmende Wirkung bei Angstzuständen haben, aber gegen plötzlichem Heißhunger auf Süßigkeiten helfen. Darüber hinaus wird dem mexikanischen Gewürz eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt, da der Hauptaromastoff Vanillin den Pheromonen (Sexuallockstoffen) des Menschen chemisch sehr ähnlich ist. Aus diesem Grund ist Vanille auch ein fester Bestandteil in Parfüms und Körperlotionen.

Kardamom

Kardamom gehört zur Familie der Ingwergewächse und ist besonders in der asiatischen Küche sehr beliebt. Im asiatischen Raum wird er zum Würzen von heißen Speisen und Getränken verwendet. In Deutschland kommt hauptsächlich grüner Kardamom, vor allem in der Weihnachtszeit, zum Verfeinern von Lebkuchen, Spekulatius oder Glühwein zum Einsatz. Schwarzer Kardamom wird, wegen seines rauchigen Geschmacks, meistens für herzhafte Fleischgerichte verwendet.
Die Samen des Kardamoms enthalten ätherische Öle, denen eine wohltuende Wirkung auf Magen, Darm und Galle nachgesagt wird. Bei Magenproblemen, von Schmerzen bis hin zu Blähungen,  ist ein Kardamom-Tee sehr empfehlenswert. Dazu zerstoßen Sie einfach eine Kardamom-Kapsel, übergießen diese mit kochendem Wasser und lassen den Tee mindestens fünf Minuten lang ziehen. Darüber hinaus wird Kardamom auch gegen Mundgeruch verwendet. Das Kauen der Samen verbessert den Atem.

Zimt

Zimt wird aus der getrockneten Rinde von Zimtbäumen gewonnen und ist eines der ältesten Gewürze der Welt. Der feinere Ceylon-Zimt wurde von europäischen Seefahrern im 16. Jahrhundert im heutigen Sri Lanka „entdeckt" und so nach Europa gebracht.
Aus der Weihnachtsbäckerei ist Zimt nicht mehr wegzudenken. Zimtsterne, Pfefferkuchen und Gewürzschnitten sind die bekanntesten Backwaren. Dabei ist Zimt nicht ungefährlich. Der Aromastoff Cumarin hat, wenn er in großen Mengen aufgenommen wird, eine krebserregende und leberschädigende Wirkung. Vor allem der billige Cassia-Zimt (auch chinesischer Zimt), der in Fertigprodukten verarbeitet wird,  hat einen hohen Cumarin Anteil. Aus diesem Grund sollten Kleinkinder nicht mehr als drei Zimtsterne täglich essen. Erwachsene vertragen etwa das Fünffache. Wer diesen Rat beherzigt, der kann getrost die positiven Wirkungen des wohl bekanntesten Weihnachtsgewürzes genießen. Zimt regt den Kreislauf, die Verdauung und die Durchblutung an.

Muskatnuss

Der Muskatnussbaum ist ursprünglich auf den Banda-Inseln und den nördlichen Molukken (Indonesien) beheimatet. Die Muskatnuss findet als Gewürz eine vielfältige Anwendung in der internationalen, aber auch in der deutschen Küche. Im Plätzchen- oder Lebkuchenteig ist das Gewürz ein etablierter Bestandteil. Doch die unscheinbare Nuss ist mit Vorsicht zu genießen. Sie darf niemals ganz, sondern nur in geringen Mengen verzehrt werden. Bereits eine Menge von vier Gramm kann bei Erwachsenen zu Vergiftungserscheinungen (Halluzinationen, Orientierungslosigkeit) führen.
Allerdings ist gegen eine Prise frisch geriebener Muskatnuss nichts einzuwenden. Im Gegenteil: Bei solch geringen Mengen kommen die Vorzüge der Nuss zum Vorschein. Naturheilkundler setzen auf die beruhigende, durchblutungsfördernde Wirkung der Muskatnuss, besonders bei Magen-Darm Beschwerden. Darüber hinaus wird auch diesem Gewürz eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. In der Parfümerie wird es oft herb-würzigen Männerparfümen zugesetzt.