Die Gewürzküche birgt mehr als nur Geschmack: Was Phytamine, Antioxidantien & Co. bewirken können thinkstock.com

Die Gewürzküche birgt mehr als nur Geschmack: Was Phytamine, Antioxidantien & Co. bewirken können

Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis für ein gesundes, langes Leben und unlängst zu einem populären Thema in den heimischen Küchen geworden. Diäten wie low carb, Trennkost oder der berühmte Jojo-Effekt bieten nach wie vor ausreichend Gesprächsstoff. Fernab von Diäten geraten aber immer mehr die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln und ihre Wirkung in den Fokus gesundheitsbewusster Menschen. Begriffe wie Antioxidantien, Phytoöstrogene oder Phytamine werden heiß diskutiert und hinterfragt.

"Phytamine ist ein Sammelbegriff für alle Inhaltsstoffe in pflanzlicher Nahrung, denen eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben wird. Diese sekundären Pflanzenstoffe sind nicht in klassischen Heilpflanzen, sondern in Pflanzen enthalten, die tagtäglich auch auf unserem Speiseplan stehen", so Isabell Goyn, Gesundheitsexpertin für Phytotherapie von DocJones.de. "Knoblauch, Ingwer & Co. sind nicht einfach nur Nahrungsmittel, sondern können auch Krankheiten wie Krebs vorbeugen."

Seit Jahrtausenden Bestandteil der Esskulturen

Die nötige Würze verleihen Speisen Kräuter wie Majoran, Thymian, Rosmarin oder Basilikum. Sie dienen aber nicht nur dem Zweck Gerichte geschmacklich aufzupeppen, sondern bieten zusätzliche Vorteile: Unter anderem werden Verdauungssäfte angeregt, so dass Nahrung optimal aufgenommen werden kann. Darüber hinaus hindert uns der intensive Geschmack der Gewürze, Essen zu versalzen, was das Risiko eines zu hohen Blutdrucks mindert. Jedes Gewürz wirkt dabei spezifisch auf den Körper. Ätherische Öle in Orangenschalen oder Salbeiblättern enthalten appetitanregende Bitterstoffe und wirken entschlackend. Koriander, Fenchel, Anis oder Kümmel beruhigen den Magen und helfen bei Verdauungsschwierigkeiten. Neueste Studien sprechen Ingwer und Knoblauch sogar krebshemmende Inhaltsstoffe zu.  
 
Schutz für Herz und Gefäße Ungesättigte oder gesättigte Fettsäuren? Hier kommt es häufig zu Verwechslungen. Die ungesättigten Fettsäuren, vorkommend in pflanzlichen Ölen, wie Leinen-, Walnuss-, Raps- oder Leinöl sind es, die unbedingt bei der Zubereitung von Salaten, zum Kochen oder Verfeinern verwendet werden sollten, da sie das gesunde Pendant zu den gesättigten Fettsäuren (Butter, Schmalz, Sahne, Fleisch & Wurstwaren) bilden. Ungesättigte Fettsäuren dienen unter anderem zur Vorbeugung von Herz- und Gefäßkrankheiten.   

It´s tea-time, aber bitte in Maßen

Als gesundheitlich unbedenklich gelten 1-2 Tassen Tee am Tag. Tee ist ein antioxidatives (zellregenerierend) und antikanzerogenes (krebshemmend) Getränk, ob fermentiert wie Schwarztee oder unfermentiert wie grüner Tee, wirken seine Inhaltsstoffe Koffein, Flavonide, Phenole, ätherische Öle und Mineralstoffe stimulierend und entwässernd. Außerdem stoppt Teegenuss Durchfälle, fördert die Herzdurchblutung und hilft beim Abnehmen. Ein absolut gesundheitsfördernder Durstlöscher!  

Phytoöstrogene in Soja und Sojaprodukten

Die Anzahl der Vegetarier nimmt von Jahr zu Jahr stetig zu und damit auch der Verzehr von Sojaprodukten. Besonders reichhaltig an Eiweißen und ungesättigten Fettsäuren können sie für eine Regenerierung der Leber sorgen und Blutfette senken. "Eine Ernährung mit überwiegend pflanzlichen Eiweißen anstelle von tierischen Eiweißquellen ist in jedem Fall empfehlenswert", ergänzt Isabell Goyn. "Achtung aber bei Säuglingen, denn Soja enthält auch Allergene, die für Babys nicht geeignet sind!"

Antioxidantien

Tagtäglich sind wir durch unsere Umgebung freien Radikalen ausgesetzt, sei es durch Abgase, Zigarettenrauch, UV-Strahlung oder Medikamente. Langfristig gesehen können diese zu Zellschäden, Krebszellen oder Zelltod führen. Freie Radikale können mittels Antioxidantien neutralisiert werden und unterstützen dadurch den natürlichen Entgiftungsprozess des Körpers. Lebensmittel mit einem besonders hohen Gehalt an Antioxidantien sind Rote Beeren, Granatäpfel, dunkle Schokolade, Zimt oder Walnüsse. Eine Studie aus den USA hat den sogenannten ORAC Wert ermittelt, der angibt wie viel antioxidatives Potenzial in den Lebensmitteln steckt. Ein erwachsener Mensch sollte laut Studie 3000-5000 ORAC Einheiten zu sich nehmen. Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es unter www.orac-info-portal.de    
 
Isabell Goyn weiß: "Mit dem Wissen um die Heilkraft der Nahrung und deren Anwendung kann die Gesundheit gesteuert werden, um sich gezielt vor Krankheiten zu schützen. Bei ernsteren Beschwerden ist allerdings der Weg zum Arzt unabdingbar."

Quelle: DocJones.de