Kerngesund - Kürbiskern und Co Bildquelle: ©www.istockphoto.com/RFStock

Kerngesund - Kürbiskern und Co

Die Redewendung kommt nicht von ungefähr – „Man ist kerngesund“. Kerne haben jede Menge Gutes zu bieten. Sie sind reich an Ballaststoffen, ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen. Im dritten Teil der Reihe Körner, Nüsse, Kerne geht es deshalb folgerichtig um Kerne und Samen.

Kerne und Samen können vielfältig verwendet werden. Als einfacher Snack zwischendurch, in Gemüse oder Obstsalaten, in Müslis und Joghurts oder in Back- und Teigwaren. Zusätzlich gibt es verschiedene Öle, wie das edle Kürbiskernöl, Sonnenblumenöl oder Sesamöl, die aus Samen und Kernen gepresst werden. Röstet man die Kerne vorsichtig und ohne den Zusatz von Öl in einer Pfanne an, entfalten sie ihr volles Aroma und schmecken besonders gut. Bedenken, beim Anrösten von Kernen könnten schädliche Stoffe entstehen, oder wichtige Inhaltsstoffe verloren gehen, kann man dabei ausschließen.

Laut Max-Rubner-Institut (Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel) wurden bisher keine Untersuchungen zum Acrylamid-Gehalt in gerösteten Kürbiskernen angestellt. Man kann jedoch davon ausgehen, dass beim Rösten von Kürbiskernen nur wenig oder gar kein giftiges Acrylamid entsteht. Die Hauptinhaltstoffe des Kürbiskerns sind Öl und Protein, nur etwa 10 Prozent sind Kohlenhydrate. Der schädliche und viel diskutierte Stoff Acrylamid entsteht vor allem bei der Zubereitung von stärkereichen Lebensmitteln wie Kartoffeln oder Getreide.

Kernige Geschichte

In jedem Kern steckt also ein Stückchen Gesundheit. Sie enthalten Vitamine, Provitamine, Mineralstoffe, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe und Linolsäure. Für was das alles gut ist und wie man die Kerne und Samen am besten verwendet, darüber wollen wir im Folgenden aufklären.

Die gesundheitssteigernde Wirkung der kleinen Samenkörner ist schon seit der Urgeschichte bekannt. So wird der Sesam beispielsweise auf babylonischen Tontafeln als „Götterwürze“ erwähnt und dem Schwarzen Sesam auf Papyrusrollen von 1.150 v. Chr. und in der traditionellen chinesischen Heilmedizin als wertvolle Heilpflanze beschrieben.

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Kürbis und Sonnenblume stammen ursprünglich aus Amerika. Hier wussten bereits die Ureinwohner die gesundheitliche Wirkung der Kerne zu schätzen. Mythisch wird es, wenn man sich dem verrufenen Mohn widmet. Er soll aus den Tränen der Aphrodite gewachsen sein, die um ihren Adonis trauerte. Mohn, beziehungsweise der Milchsaft der Pflanze, enthält die berauschenden Opiate, die dem Mohn seinen schlechten Ruf eingebracht haben. So ist dann auch die schmerzstillende Wirkung von Mohn ein wenig besser zu verstehen. Leinsamen ist ein weiteres althergebrachtes Heilmittel. Ursprünglich stammt die Leinpflanze aus Zentralasien. Ihr Samen ist heute ein typischer Müslibestandteil.

Was macht die Kerne so wertvoll?

Schon vor längerer Zeit wurde nachgewiesen, dass der Verzehr von Kürbiskernen eine gutartige Prostata-Vergrößerung bremsen, zurückbilden und sogar verhindern kann. Auch bei Blasenbeschwerden wirken sich die Inhaltsstoffe des Kürbiskerns positiv aus. Deshalb gibt es zahlreiche Medikamente, die mit hochdosierten Extrakten aus den Kernen angereichert sind.

Inhaltsstoffe der Kerne

Doch nicht nur für männliche Prostatabeschwerden sind die Inhaltsstoffe gut. Die Wirkstoffe stärken generell die Blase und können so auch bei einer Reizblase eingesetzt werden. Speziell im Herbst und Winter kann Frau ihre Blase damit resistenter gegen eine Blasenentzündung machen.

Verantwortlich dafür sind die in jüngsten Untersuchungen nachgewiesenen phyto-östrogene, pflanzliche Hormonstoffe, sogenannte Lignane. Sie geben den Kürbiskernen ihre medizinische Wirkung.

Wie viel Kerne muss man essen?

Die täglich empfohlene Menge an Kürbiskernen liegt bei 10 bis 15 Gramm. Das sind in etwa zwei Esslöffel voll, am besten man verzehrt jeweils morgens und abends einen. Sollte es sich jedoch um eine medizinische Therapie handeln, wird ein Arzt wohl immer mit einem höher dosierten Extrakt aus der Apotheke arbeiten, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen.


 

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