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Kinderkrankheit

Kurzinformation – Was ist Keuchhusten?

In unserer Reihe zu typischen Kinderkrankheiten soll in diesem Artikel Keuchhusten behandelt werden. Was ist Keuchhusten, was sind die klassischen Symptome und wie kann man ihn behandeln?

Keuchhusten – Ursache

Keuchhusten, auch Pertussis genannt, wird von dem hochansteckenden Bakterium Bordetella pertussis ausgelöst und ist eine Infektionskrankheit der Atemwege. Eine Übertragung erfolgt ausschließlich von Mensch zu Mensch mittels Tröpfcheninfektion, wobei beinahe jeder Kontakt zwischen einem Kranken und einem Nichtimmunen zur Ansteckung führt. Die Inkubationszeit beträgt sieben bis 21 Tage, ansteckend sind Erkrankte aber schon wenige Tage vor Ausbruch der Krankheit bis fünf Tage nach Beginn einer Antibiotikatherapie.

Vor allem Säuglinge und Kleinkinder erkranken häufig an Keuchhusten. Allerdings verschieben sich diese Zahlen in Deutschland in den letzten Jahren. Dem Robert-Koch-Institut zufolge „liegt die  Pertussis-Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen zwar weiterhin höher als bei Erwachsenen. Dennoch treten zwei Drittel aller Erkrankungen bei Personen über 19 Jahre auf.“

Keuchhusten – Symptome

Eine Erkrankung mit Keuchhusten gliedert sich in drei Phasen. In den ersten ein bis zwei Wochen treten leichte Erkältungserscheinungen auf, sprich Schnupfen, Husten, Heiserkeit, eventuell leichtes Fieber. Anschließend, für vier bis sechs Wochen, tritt der typische trockene Stakkatohusten auf, unter Umständen kann es auch zum Erbrechen kommen. In der dritten Phase, die sechs bis zehn Wochen dauert, beginnt die Erholung. Der Husten klingt langsam ab, es kann aber noch monatelang durch Zigarettenrauch, Kälte oder bei Anstrengung ein Reizhusten ausgelöst werden.

Keuchhusten – Impfung und Behandlung

Behandelt wird Keuchhusten über einen Zeitraum von fünf Tagen mit Antibiotika. Außerdem wird die Krankheit symptomatisch behandelt. Alles natürlich in Absprache mit einem Arzt.

Um progressiv einer Erkrankung vorzubeugen, wird gegen Keuchhusten geimpft. So werden alle Kleinkinder ab dem dritten Lebensmonat in vier Teilimpfungen geimpft. Für Kinder und Jugendliche wird zudem je eine Auffrischimpfung mit fünf bis sechs und neun bis 17 Jahren von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen. Erwachsene sollten bei der nächsten fälligen Impfung gegen Tetanus und Diphterie eine Kombinationsimpfung erhalten.

Wichtig ist, dass vor allem Frauen im gebärfähigen Alter und Kontaktpersonen von Säuglingen einen ausreichenden Impfschutz aufweisen, gleiches gilt für Personal im Gesundheitswesen und Gemeinschaftseinrichtungen.
Aber: Auch durch eine Impfung oder Erkrankung erlangt man keine lebenslange Immunität. Die Impfung muss daher immer wieder aufgefrischt werden.

Quelle:
Gerd Herold und Mitarbeiter, Innere Medizin, 2011
Robert-Koch-Institut (RKI), Pertussis (Keuchhusten) - RKI-Ratgeber für Ärzte

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