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Quälender Juckreiz – Neurodermitis fotolia

Quälender Juckreiz – Neurodermitis

Unsere Haut ist unser größtes Organ und spiegelt nach außen hin so manch gesundheitliche Einschränkung wieder. Menschen, wie Allergiker, oder auch Menschen mit einem Mangel an Mineralien und/oder Vitaminen haben nicht selten auch Probleme mit der Haut.

Bei Neurodermitis hingegen ist jedoch ein wichtiger Prozess gestört. Und zwar kann sich bei Neurodermitikern die Hornschicht der Haut nicht ausreichend regenerieren. Das hat wiederum zur Folge, dass „Angreifer“ von außen eine bessere Angriffsfläche haben, um Allergien oder Infektionen auszulösen.

 
   Wichtig: Neurodermitis ist zwar eine chronische, aber nicht ansteckende Krankheit





Deshalb ist es auch so wichtig, dass man trotz des häufig juckenden Ausschlags bei Neurodermitis möglichst nicht kratzt. Was natürlich nicht ganz einfach ist, aber stattdessen kann man zur Linderung ein paar andere Mittel zur Hilfe nehmen.


Wenn’s zwickt und juckt – nicht kratzen:

  • Lieber über die betreffenden Stellen klopfen, streicheln oder auch drücken.

 

  • Juckende Stellen am Körper beruhigen sich schneller, wenn sie diese mit einem kühlen, feuchten Tuch bedecken. Alternativ kann man auch einen Kühl-Akku in ein Handtuch wickeln. Bei Juckreiz helfen auch kühle Schwarztee-Umschläge zur Beruhigung der Haut.

 

  • Eine gute Körper- und Hautpflege – ja, aber nicht übertreiben. Vorzugsweise sollte man duschen und häufiges Baden vermeiden. Sonst wird der Säureschutzmantel der Haut nur zusätzlich belastet. Doch auch wenn es unter die Dusche geht, sollte man nicht länger als 5 bis 10 Minuten duschen und auch nicht zu heiße Temperaturen wählen. Ideal sind Temperaturen unterhalb von 32 Grad Celsius.

 

  • Bei der Körperpflege sollte man auch darauf achten, dass man möglichst schonende Waschlotionen verwendet. Eine parfumfreie, farbstofffreie Pflege der Haut möglichst ohne übermäßige Inhaltsstoffe erleichtert es der Haut sich zu regenerieren. Hautpflegeserien, wie beispielsweise Siriderma eignen sich hierzu ideal.

 

  • Kortison haltige Cremes und Salben sollten nur so kurz wie möglich zur Anwendung kommen lassen. Sie verbessern zwar die Symptome und helfen Beschwerden zu lindern, sind aber für einen längerfristigen Gebrauch weniger geeignet.

 

  • Manche Neurodermitiker reagieren auch auf verschiedene Nahrungsmittel. Ein Neurodermitis-Tagebuch kann helfen, verdächtige (nicht nur Nahrungsmittel) Stoffe ausfindig zu machen.

 

  • Unterstützend kann man auf luftige Kleidung achten, die an den häufig sehr warmen und feuchten Körperstellen, wie Armbeuge usw. möglichst keine zu große Wärmeentwicklung zulässt.

 

  • Auch regelmäßige Entspannungsübungen können helfen das Wohlbefinden und somit auch das Stressaufkommen und daraus resultierende Schübe zu mindern bzw. zu verhindern.

 


Reine Nervensache? – von wegen!

Lange Zeit nahm man an, dass Personen mit Neurodermitis die nervlichen Voraussetzungen dazu mitbringen, also weniger psychisch stabil seien als andere und allein das immer wieder neue Schübe mit Ausschlag und Juckreiz verursachen würde. Daher auch der Begriff Neurodermitis (Neuron = Nerv). Heute weiß man, dass es eine atopische Erkrankung ist. Atopisch ist zum Beispiel auch eine Allergie oder Heuschnupfen. Häufig kommt es auch vor, dass es in einer Familie mehrere solcher Erkrankungen gibt. Beim Ausbruch der Erkrankung selbst spielen also sowohl erbliche, als auch andere gesundheitliche Faktoren, sowie Lebensumstände eine Rolle. Nicht jeder, der in der Familie also Neurodermitiker hat, muss zwangsweise auch an dieser erkranken.

Zunehmend wird auch darüber diskutiert, ob und in wie fern die Ernährung bzw. auch der Darm an sich eine Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf von Neurodermitis spielt.

Mit Bestimmtheit lässt sich jedoch sagen, dass es individuelle Auslöser für einen Schub gibt, die jeder Neurodermitiker durch Selbstbeobachtung und ärztlicher Betreuung selbst herausfinden muss. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann jedoch in jedem Fall einen Beitrag dazu leisten insgesamt dem Körper zu einem gesunden Gleichgewicht zu verhelfen.