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Psychosomatische Probleme nehmen zu Jürgen Fälchle - Fotolia

Psychosomatische Probleme nehmen zu

Der Körper ist der Spiegel der Seele, das wissen die meisten von uns bereits und doch erschreckt es uns nicht selten, wenn wir feststellen, wie sehr das übereinstimmt. So sind körperliche Beschwerden immer häufiger Symptom einer seelischen Last.

Emotional belastende Situationen im Privatleben und im Beruf nehmen deutlich zu und das macht sich auch in der Zunahme psychosomatischer Erkrankungen bemerkbar. Das Burnout-Syndrom, verschiedene Formen von Depressionen, aber auch organische Beeinträchtigungen aufgrund seelischer Ursachen und körperliche Schmerzen sind immer häufiger psychosomatischer Natur.

Stress als einer der Hauptgründe

Stress ist eine ganz natürliche Körperreaktion. Doch Stress hat viele Gesichter. Denn es gibt nicht DEN Stress, sondern körperlichen und psychischen Stress oder eine Mischung aus beidem. Auch können wir Stress in gewisser Weise positiv, aber auch sehr belastend erleben.

Wenn wir beispielsweise auf unserer Arbeitsstelle unter großem Zeitdruck wichtige und schnelle Entscheidungen treffen müssen, gemobbt werden oder um unseren Arbeitsplatz bangen müssen. Dann kann das ebenso stressig sein, wie ein emotionaler Konflikt in der Familie, der Verlust eines geliebten Menschen oder eine Problemsituation, die wir allein nicht bewältigen können.

Aber auch Unfallfolgen sind mitunter schwer zu akzeptieren. Sich an diese zu gewöhnen, nicht immer leicht. Auch das kann Auswirkungen auf die Psyche haben. Für kurze Stresssituationen sind wir in der Regel gut gerüstet. Hält der Stress allerdings über einen längeren Zeitraum an und können wir diesem nicht Herr werden, dann kann das auch körperliche und seelische Spuren hinterlassen, die mitunter eng miteinander verknüpft sind.

Ganz oben auf der Liste der häufigsten psychosomatischen Erkrankungen stehen Depressionen und Angststörungen, doch auch viele weitere psychosomatische Erkrankungen belasten zunehmend auch jüngere Menschen.

Kinder und Jugendliche

Vor allem im Teenageralter sind wir gefährdet, aber auch so manches Kind hat mit psychosomatischen Beschwerden zu kämpfen. Diese äußern sich in jüngeren Jahren häufig in Form von Bauchschmerzen ohne organische Ursachen, aber auch durch Verhaltensauffälligkeiten. Bei Jugendlichen hingegen sind es häufig Ängste, Essstörungen oder Depressionen.

Studien zu Folge, sind dabei deutlich mehr Mädchen als Jungen betroffen. Die Ursachen sind ganz unterschiedlicher Natur. So verkraften einige familiäre Konflikte nicht, haben gar Probleme eine eventuelle Trennung der Eltern zu verarbeiten. Auch Krankheiten naher Verwandter oder von Freunden und Bezugspersonen, Missbrauch, überlastete Eltern – können Mitverursacher sein und äußern sich aber durchaus in psychosomatischen Beschwerden.

Hier gilt es dies frühzeitig zu erkennen und Hilfe anzubieten oder selbst zu suchen. Sehr gute Therapieformen bieten hier vielfältige Möglichkeiten in Form einer Psychotherapie, die gegebenenfalls durch eine Verhaltenstherapie erweitert werden kann oder gar muss.

Arbeit, Liebe und Gemeinschaft …

Für uns Menschen, als soziale Wesen von immenser Bedeutung, das wusste schon der Psychologe Alfred Adler. Als individuelle Persönlichkeiten streben wir nach einem gewissen Gleichgewicht in unserem Leben, ist dieses über längere Zeit gestört, kann das negative Folgen für uns haben.


Wissenswert:

Seit dem Jahr 2001 bilden psychische Erkrankungen bei Männern und Frauen die größte diagnostische Gruppe für einen frühzeitigen Eintritt in die Rente aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit.

Quelle: Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.V.



Auch psychosomatische Erkrankungen bringen einen erheblichen Leidensdruck mit sich. Doch inzwischen gibt es eine Vielzahl moderner und wirkungsvoller Therapieformen, um möglichst bald Besserung bzw. Linderung zu erfahren. Spezial-Kliniken, wie beispielsweise eine psychosomatische Rehaklinik sind auf die Behandlung von psychosomatischen Erkrankungen spezialisiert und können dabei helfen, den Weg in einen normalen Alltag und die dazugehörige Lebensqualität zurück zu erlangen oder zu bewahren.

Auch wenn psychosomatische Beschwerden zunächst einmal keine organischen Ursachen haben, sind sie nicht weniger beachtenswert. Unser Körper möchte sich auf diese Weise verständlich machen. Belastende Situationen im Alltag, gravierende Einschnitte im Leben, Stress und verschiedene andere Ursachen können in den meisten Fällen gut therapiert werden. Betroffene erhalten vor allem Anregungen für Wege in einen normalen Alltag und den Umgang mit ihrer Erkrankung. Letztendlich führt das zu einem besseren Körperbewusstsein, aber auch zu einer höheren Lebensqualität und mehr Verständnis für die eigenen, körperlichen Bedürfnisse.